Die Geschichte der Achterbahn begann im 16. Jahrhundert

Die Achterbahn – in Übersee entwickelt, nach Europa verschifft und in Asien kopiert. So ist es mit vielen Neuheiten und so könnte es auch in diesem Falle gewesen sein. War es aber nicht. Was heute zu den Attraktionen auf Volksfesten und in Freizeitparks gehört, hat seine Anfänge auf Eis und Schnee und ist im 16. Jahrhundert von russischen Adeligen erdacht worden. Bis zu 25 Meter hohe Holzkonstruktionen wurden mit Wasser geflutet und über Nacht gefroren zu rutschigen Eisflächen. Der Zweck war der selbe wie heute: pures Vergnügen.

Französische Soldaten brachten die Idee während der napoleonischen Feldzüge mit in ihre Heimat. Dort ersetze man den Schlitten aufgrund der Temperaturen durch Wagen mit Rädern und nannte das ganze „Montagnes Russes“ – zu deutsch: russische Berge.

Dieses Grundkonzept der Achterbahn verbreitete sich dann Mitte des 19. Jahrhunderts bis nach Deutschland.

Ein bisschen USA war dann aber doch auch dabei. In Pennsylvania zweckentfremdeten Minenarbeiter kurzerhand die Kohlebahnen. Weil das aber irgendwann nicht mehr schnell genug war, entwickelte man so genannte Figure-8-Bahnen. Auf einer Strecke, geführt wie eine Acht, war auch Seitenbeschleunigung möglich, daher hat die Achterbahn auch ihren Namen. Die erste entstand 1898 im Freizeitpark auf Coney Island in New York. Elf Jahre später fuhr die erste transportable Holzachterbahn dann schon auf den Oktoberfestwiesen in München.

Was damals aber noch fehlte, war der Looping. In den USA versuchten sich die Konstrukteure schon 1846 am Über-Kopf-Erlebnis, doch die Bahnen galten als zu gefährlich und wurden verboten. Eine Lösung fand der deutsche Ingenieur Werner Stengel erst mehr als 100 Jahre später, 1975 wurde ein erstes Modell mit Looping an die USA ausgeliefert. Wie alles andere auch, entwickelten sich die Achterbahnen von nun an immer schneller, bis heute sind der einstigen russischen Rutschpartie eigentlich keine Grenzen mehr gesetzt.