Ankara . Zwei Soldaten sterben durch Autobombe. Friedensprozess mit der PKK gefährdet

Jets der türkischen Luftwaffe sind am Sonntagabend zu neuen Angriffen auf Stellungen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Nordirak gestartet. Auf Antrag Ankaras berief die Nato für den morgigen Dienstag eine Sondersitzung aller 28 Botschafter des Bündnisses ein.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) appellierte in einem Telefonat mit Ministerpräsident Ahmet Davutoglu an die türkische Regierung, im Kampf gegen den Terrorismus nicht den Friedensprozess mit den Kurden aufzugeben. Nach ersten Luftangriffen auf Lager der PKK in der Nacht zum Sonnabend hatte die Organisation den seit zwei Jahren bestehenden Waffenstillstand mit der Türkei für bedeutungslos erklärt. Bei einem Bombenanschlag in der Provinz Diyarbakir wurden am Sonntag zwei türkische Soldaten getötet und vier verletzt. Bewaffnete griffen zudem mehrere Polizeiwachen an und lieferten sich Feuergefechte mit den Beamten. Die Behörden schrieben die Attacken kurdischen Rebellen zu.

Die Kurdische Gemeinde in Deutschland verurteilte die Luftangriffe auf PKK-Stellungen. Es sei eine „bizarre Situation, die nicht verrückter sein kann“, dass der eine Nato-Partner USA die Terrormiliz IS angreife, der andere aber, die Türkei, die Kurden als wichtigsten IS-Gegner.

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