Die Premierenfeier konnte Ulrike Arnold ganz entspannt angehen. Nicht nur, weil ihre Neuinszenierung des Liederabends „Sekretärinnen“ an den Hamburger Kammerspielen vom Publikum mit eindeutigem Jubel aufgenommen wurde, sondern auch, weil es zum Ritual der Regisseurin gehört, schon nach der Generalprobe eine „sentimentale Abschiedsrede“ zu halten. „Die Loslassphase fängt für mich in den Endproben an“, sagt Arnold, die eigentlich Schauspielerin ist, allerdings mit immer regelmäßigeren Ausflügen ins Regiefach. Und auch, wenn sie selbst nicht nur auf der Bühne, sondern immer wieder mal vor der Kamera steht, ist sie – 1965 in Worms geboren, aber in München aufgewachsen – doch vor allem dem Theater verfallen, seit sie als Zehnjährige das erste Mal von den Eltern mit in die Münchner Kammerspiele genommen wurde.

Befragt nach Leidenschaften abseits des Berufes, muss sie erst eine Weile überlegen. „Lesen“, sagt sie dann, und dass ihr Mann der bessere Koch sei, und schließlich, mit einem fast entschuldigenden Lächeln: „Und ich gehe halt wahnsinnig gern ins Theater. Nicht nur zum Kollegengucken.“

Ihr Sohn, der 25 ist und in Holland lebt, mache übrigens etwas „vollkommen anderes“, sagt Ulrike Arnold. Er studiert Entwicklungshilfemanagement. Für manche auch nur ein anderes Wort für Regie führen.

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