Winterhude. Die betagten Mitglieder der Pamir-Passat-Vereinigung treffen sich alle 14 Tage zum Rudern

Es ist ein eindrucksvolles Bild: Der Kahn löst sich vom Ufer, die Ruder zeigen in die Luft, die Kommandos folgen Schlag auf Schlag. „Klar bei Riemen“, „Riemen bei“ – alles klappt wie am Schnürchen. Mitten im Winterhuder Alsterarm folgt eine kunstvolle Drehung, dann geht es zügig weiter Richtung Eppendorf. Schon bald ist die „P-Liner“ nur noch ein Fleck auf dem Wasser, der sich immer weiter entfernt.

Die 14 Männer, die hier durch die Alster „pullen“, haben ihr Handwerk gelernt, und die Liebe zum Wasser schweißt sie seit Jahrzehnten zusammen. Sie sind allesamt Mitglieder der Pamir-Passat-Vereinigung (PPV). Das bedeutet: Jeder von ihnen fuhr in den 1950er-Jahren entweder auf der 1905 vom Stapel gelaufenen „Pamir“ oder auf dem Schwesterschiff „Passat“ mit, das 1911 vom Stapel lief. Peter Meyer, Helmut Wethje und Carsten Witt beispielsweise waren auf der „Pamir“ mit dabei, bevor sie 1957 sank. Peter Gehring, Harro Fiehn und Thorolf Glahn waren auf der „Passat“, die heute für immer in Travemünde liegt.

Fast alle haben einst das Kapitänspatent erworben und wirken so fit, als könnten sie jederzeit wieder ein Kommando übernehmen. Dabei liegt das Durchschnittsalter bei 79 Jahren. Die Männer halten seit Jahrzehnten die Erinnerung an die legendären P-Liner der Laeisz-Reederei wach. Und seit 1998 wird zusammen gerudert. – und zwar alle 14 Tage.