Hamburg. In Hamburg müssen Versicherungen pro Fall 3120 Euro zahlen, in Schleswig-Holstein 2644 Euro

Die Zahl der Einbrüche in Hamburg steigt und steigt. Jetzt hat ein Versicherer ermittelt, welche Schäden die Täter verursachen – und wo sie am häufigsten zuschlagen.

Das geht aus dem Risikoatlas der Generali-Versicherung hervor. Die Generali Deutschland zahlt pro Jahr rund 2,3 Millionen Euro an Einbruchsopfer in Hamburg aus – das ist die Hälfte der hier durch Einbruch und Diebstahl verursachten Schadenssumme. In keinem anderen Bundesland ist der durchschnittliche Schaden demnach so hoch wie in Hamburg. Im Vergleich der 15 größten Städte wird es nur in Düsseldorf noch teurer. Ein Einbruch in der Hansestadt wird im Schnitt mit 3120 Euro reguliert (bundesweit: 2450 Euro). Bei Hamburgs Nachbarn fallen die Schäden geringer aus: In Schleswig-Holstein werden 2644 Euro ausgezahlt, in Niedersachsen nur 2424 Euro.

Allein in Hamburg wurden 80.500 Wohngebäude- und Hausratsverträge analysiert. Ergebnis: Die teuersten Schäden werden im Bezirk Altona reguliert. Ein Einbruch in Groß Flottbek kostet im Schnitt 4675 Euro, es folgen Nienstedten und Osdorf mit je 4220 Euro. Das dürfte kaum überraschen: Das Pro-Kopf-Einkommen liegt in Nienstedten bei fast 140.000 Euro. Umgekehrt fällt der Schaden für Einbruchsopfer in Rothenburgsort mit fast 1400 Euro deutlich geringer aus.

Einbruchdiebstahl ist ein Dauerthema in Hamburg. 2014 stieg die Zahl der von der Polizei erfassten Fälle erneut – um 600 auf fast 7500, von denen nur 8,3 Prozent aufgeklärt wurden. Laut Generali ist die Gefahr, von Einbrechern heimgesucht zu werden, in St. Georg am höchsten. In zehn Jahren werde dort jeder Fünfte Opfer, mehr als doppelt so viele Menschen wie im Hamburger Durchschnitt. Nicht viel besser sieht es in Hammerbrook (14,8 %), Altstadt (13,2 %), Hamm und Groß Flottbek aus (je 12,8 %). Weitgehend verschont bleiben Bewohner im Südosten der Stadt, etwa in Bergedorf – nur bei 6,8 Prozent wurde im Laufe von zehn Jahren eingebrochen.

Laut Generali wird in Leipzig am häufigsten eingebrochen, es folgen Hannover und Köln. Hamburg liegt auf Platz acht. „Die Untersuchung zeigt, dass Hamburg ein Paradies für Einbrecher ist. Die Gefahr, erwischt zu werden, ist aufgrund der unzureichenden Ausstattung der Polizei gering. Und wer erwischt wird, den erwarten meist deutlich mildere Strafen als in anderen Bundesländern. Die Verantwortung hierfür liegt beim Senat, der dieser Entwicklung untätig zuschaut“, sagt CDU-Innenexperte Dennis Gladiator.

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