Seine 44.000 Facebook-Fans mussten am Mittwochvormittag etwas länger als gewöhnlich auf eine Botschaft von Tony Martin warten. Nach der Feier am Vorabend „inklusive Polonäse mit dem gesamten Staff“ habe er noch etwas regenerieren müssen, entschuldigte sich der Radprofi, berichtete dafür umso ausführlicher, wie er bei der Tour de France zum Etappensieg gefahren war und sich seinen Lebenstraum vom Gelben Trikot erfüllt hatte.

Das musste einfach gefeiert werden, wenngleich Martin, 30, es eigentlich lieber ruhig angehen lässt. Ein Grillabend im Kreis der Familie, mit Freundin Nina etwas Leckeres kochen und einen Film anschauen, ein Angelausflug mit seinem Radkumpel Patrick Gretsch, so was sei eher sein Ding.

Seit 2009 ist Martin in der Schweiz zu Hause. Mit dem Radsport hat der dreimalige Zeitfahrweltmeister erst als 14-Jähriger in Frankfurt angefangen, wohin seine Familie noch zu DDR-Zeiten von Hoyerswerda übergesiedelt war. Prägend sei dann die Zeit am Erfurter Sportinternat und bei der Sportfördergruppe der Thüringer Polizei gewesen. Hier hat er auch eine Ausbildung zum Polizeimeister abgeschlos-sen. Auf die Planstelle, die ihm zustand, hat Martin verzichtet. Inzwischen kassiert er eine Millionengage.

Seite 24 Gelbes Trikot verteidigt