Norderstedt. Der Elternbeiratsvorsitzende Thomas Thedens fordert weniger Unterrichtsausfall. Knapp 1800 Unterschriften hat er deshalb gesammelt.

„Die Richtung stimmt, das Tempo aber bleibt langsam, und wir werden zumindest in den nächsten zwei Jahren weiterhin mit vielen Unterrichtsausfällen zu kämpfen haben.“ Das sagt Thomas Thedens nach seinem Gespräch mit Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) – der Elternbeiratsvorsitzende des Lise-Meitner-Gymnasiums hatte knapp 1800 Unterschriften gegen den Unterrichtsausfall gesammelt und an die Ministerin übergeben.

Da das Thema überregional bedeutend ist, hatte der Norderstedter Unterstützung bei seinem Votum für eine volle Unterrichtsversorgung: Die Vorsitzenden der Landeselternbeiräte der Grund- und Förderschulen, Katrin Engeln, der Beruflichen Schulen, Jörg Evers, und der Vorsitzende des Kreiselternbeirates der Gemeinschaftsschulen im Kreis Segeberg, Rainer Jochens, stärkten Thedens ebenso den Rücken wie der Sprecher der Schülersprecher des Lise-Meitner-Gymnasiums, Malte Metzner, und die Elternvertreterin der Horst-Embacher-Gemeinschaftsschule, Susanne Ellebrecht.

„Die Ministerin kann unsere Forderungen verstehen“, sagt Thedens, aber: Die Schuldenbremse lasse Extra-Ausgaben kaum zu. Sie sehe einen Bedarf an von rund 1600 Lehrerstellen in Schleswig-Holstein, doch eine solche Zahl sei nicht zu finanzieren. 36,2 Millionen Euro bekommt das Land vom Bund, damit können 728 Stellen erhalten bleiben. Dadurch werde sich der Stundenasufall leicht verringern. Britta Ernst peilt 100 Prozent Unterricht für die nächste Wahlperiode an, derzeit liege die Quote bei 95 Prozent. Am schlechtesten versorgt mit 91 Prozent seien die Beruflichen Schulen. Thedens: „Wir hatten eine Versorgungsquote von 105 Prozent gefordert, damit Ausfälle kompensiert werden können.“

Außerdem wolle das Ministerium die Unterrichtsausfälle nun im „PUSH“-System (Portal zur Unterrichtserfassung in Schleswig-Holstein) genauer erfassen. Bisher geschah dies nur unzureichend, sagt Thedens. Wenn beispielsweise eine Deutschstunde ausfiel und als Vertretung Sportunterricht gemacht wurde, wurde dieser „Ausfall“ nicht erfasst. Dies soll sich jetzt ändern. „Dass sich die Situation nicht sofort verbessern kann, war uns klar. Nur dass wir jetzt noch mal mindestens zwei Jahre warten müssen, erfreut uns natürlich nicht. Wir werden gegebenenfalls weitere Aktionen starten.“