Wandsbek.

Nachdem die Staatsanwaltschaft wegen des Todes eines 29 Jahre alten Patienten vergangene Woche aus den Asklepios Kliniken Altona und Wandsbek Patientenakten sichergestellt und Ermittlungen gegen einen Arzt aufgenommen hat, übt die Linkspartei scharfe Kritik.

„Nach der Privatisierung der Krankenhäuser kommen in regelmäßigen Abständen eklatante Missstände in den Asklepios Kliniken Wandsbek und Altona an die Öffentlichkeit“, sagte der Abgeordnete Deniz Celik. Celik fordert Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) auf, die Patientensicherheit in Kliniken sicherzustellen.

Der verstorbene Patient wurde im März 2014 mit einem Rettungswagen mit Kopf- und Nackenschmerzen sowie Übelkeit in die Asklepios Klinik Wandsbek gebracht. Der diensthabende Arzt verwies ihn jedoch ins Wartezimmer, um einen fast zeitgleich eintreffenden weiteren Patienten versorgen zu können. Etwa 30 Minuten später übergab sich der 29 -Jährige und brach unter Krampfanfällen zusammen. Die Ärzte stellten daraufhin eine schwere Hirnblutung fest, der Mann wurde zur weiteren Behandlung in die Altonaer Asklepios-Klinik verlegt. Dort verstarb er zwei Tage später an den Folgen eines Aneurysmas. Die Staatsanwälte ermitteln nun wegen fahrlässiger Tötung gegen den Arzt.

Asklepios sprach von einem „besonders tragischen und schicksalhaften Verlauf“. Weder die Angaben der Rettungssanitäter noch die Inaugenscheinnahme des Patienten hätten Anzeichen für eine akut bedrohliche Erkrankung gegeben. Nach Recherchen von „Panorama 3“ ist in einem Protokoll der Wandsbeker Klinik von einer „eklatanten Fehleinschätzung“ des Arztes die Rede.