Uetersen. Der Förderverein Kulturlandschaft Pinneberger Baumschulland stellt in Uetersen neue Werbeträger vor.

Der eine verschenkt Wappenteller, ein anderer Bilder oder vielleicht einen Strauß Blumen. Es gibt viele Gelegenheiten, Präsente unter die Leute zu bringen. Die enden dann häufig als Staubfänger oder im Müll. Vom Förderverein Kulturlandschaft Pinneberger Baumschulland gibt es nun eine sinnvolle Alternative. „Etwas Echtes, einen Sympathieträger par exellence“, sagt der Vorsitzende Frank Schoppa, soll mit der „Souvenirpflanze Pinneberger Baumschulland“ geschaffen werden. Vorgestellt wurde das Projekt während der Mitgliederversammlung im Parkhotel Rosarium in Uetersen.

Schließlich gelte der Kreis Pinneberg als das größte geschlossene Baumschulgebiet der Welt mit 300 Betrieben und 3500 Hektar Fläche, sagt Schoppa. Jede zweite Freilandrose und jeder dritte Waldbaum in Deutschland stamme von hier. „Ist das nicht beeindruckend?“, fragte er in die Runde. Wer eine Souvenirpflanze verschenke, verweise damit auf die große Bedeutung des Heimatkreises.

Beim Förderverein hofft man auf breite Resonanz aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Wer sich für eine Pflanze als Gastgeschenk entscheidet, kann eine besonders individuelle Verbindung zum Beschenkten herstellen. Menschen, die gerne naschen, könnten sich an einer Heidelbeere erfreuen. Bei Gesundheitsbewussten ist ein Apfelbäumchen das Richtige und wer Blüten mag, lässt sich mit einer Hortensie überraschen. Ein Sortiment von zehn Pflanzen wurde zusammengestellt.

Minister beschreibt Baumschuler aus Kreis Pinneberg als „hidden champion“

Schoppa räumte ein, dass noch nicht geklärt ist, wie die Souvenirpflanzen produziert und verteilt werden. Vorzeigen konnte er jedoch schon eine Manschette, die um den Topf gewickelt wird, auf der über das Baumschulland informiert wird. Und ein erster Einsatz ist auch schon geplant. Die Souvenirpflanzen sollen während des Kongresses verteilt werden, den die Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde vom 23. bis 27. Juli in Uetersen organisiert. Die erste Souvenirpflanze überreichte Schoppa Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD), der nicht nur von Amts wegen für den Fremdenverkehr im nördlichsten Bundesland zuständig ist, sondern sich auch als ehrenamtlicher Präsident des Deutschen Tourismusverbandes bundesweit darum kümmert. „Sie sind mit Erfolg gestartet“, sagte er an die Adresse der Vereinsmitglieder, die sich zu ihrer ersten Jahresversammlung trafen. Der Verein war im März 2014 gegründet worden. Es gebe jedoch noch eine Menge zu tun.

Baumschuler aus dem Kreis Pinneberg seien weltweit bekannt und erfolgreich. In Deutschland kenne man sie jedoch kaum. Der Minister beschrieb sie als „hidden champion“, was er sehr frei als „verstecktes Juwel“ übersetzte. Baumschulern hätten die Kulturland geprägt. Durch die Verbindung mit Erholung und Tourismus könnte es gelingen, das „grüne Potenzial“ der Nähe zu Hamburg zu nutzen, sagte der Minister. Es gelte, die richtigen Angebote zu schaffen, etwa für Fahrradtouristen. Dazu müsste für die nötige Infrastruktur mit ausreichend Bike & Ride-Stationen sowie ordentlichen Fahrradwegen gesorgt werden.

Eine Kulturlandschaft wie das Pinneberger Baumschulland ist die Lüneburger Heide. Die Geschäftsführerin des dortigen Naturparks, Hilke Feddersen, berichtete von ihren Erfahrungen. Dabei wurde deutlich, wie weit der Weg für den hiesigen Verein noch ist. 90 Prozent der Deutschen kennen die Lüneburger Heide. Weil das Gebiet per Gesetz als Vorbildlandschaft definiert ist, können für Projekte erhebliche Mittel von EU, Bund, Land und Stiftungen eingeworben werden, so Hilke Feddersen. Mit den Projekten werden Arbeitsplätze in der Region gesichert und das kulturelle Leben in den Dörfern vor den Toren Hamburgs aufrecht erhalten.

Die Chancen auf der Landesgartenschau 2016 in Eutin nutzen

Als Veranstaltungen mit großer Außenwirkung haben sich 2011 die Landesgartenschau in Norderstedt sowie die Internationale Gartenschau 2013 (igs) in Hamburg entpuppt. An der Veranstaltung in Wilhelmsburg beteiligten sich auch die Pinneberger sehr erfolgreich. Gleiches erhofft sich Reimer Meier, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Kulturlandschaft Pinneberger Baumschulland, auch von der Landesgartenschau 2016 in Eutin. Derzeit sorge die LGS zwar mit einem Baustopp für Rammarbeiten am Ufer des Eutiner Sees eher für Negativ-Schlagzeilen. Doch 90 Prozent der Arbeiten kämen wie geplant voran. Auch für die Sanierung der Promenade werde noch eine Lösung gefunden, so Meier. Meier regte an, dass sich der Förderverein mit Aktionstagen auf der Gartenschau präsentiert, in deren Mittelpunkt die Ostholsteiner übrigens die Rose stellen. Eine gute Nachricht hatte Meier noch. Die Uhr am Bahnhof, die die Zeit bis zur Eröffnung der Landesgartenschau herunterzählt, ist schon in Dienst gestellt worden. pö

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