Brüssel. Athener Börse bricht ein. Aber Finanzminister Varoufakis sagt: „Heute ist ein schöner Tag“

Nach dem Abbruch der Vermittlungsgespräche steht im griechischen Schuldendrama offenbar der letzte Akt bevor. EU-Kommissar Günther Oettinger forderte gestern einen Notfallplan für den Fall, dass das Land die Euro-Zone verlässt. Griechenland werde ohne Zugeständnisse an die Geldgeber „zum 1. Juli ein Notstandsgebiet“, sagte Oettinger. Frankreichs Präsident François Hollande warnte, die Fristen seien „extrem kurz“: „Wir kommen in eine Periode, die ohne Einigung turbulent sein kann.“ Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte, der Ball liege jetzt ausschließlich auf der Seite Athens. Spekulationen, er habe den Griechen bei einem freiwilligen Euro-Austritt EU-Hilfen angeboten, ließ er dementieren.

Die Angst vor dem „Grexit“ setzte am Montag weltweit die Finanzmärkte unter Druck. Die Kurse an der Athener Börse brachen am Morgen um 7,14 Prozent ein. Der Deutsche Leitindex Dax gab um 1,9 Prozent nach.

Griechenlands linker Premier Alexis Tsipras gab sich dennoch gelassen. Er werde „geduldig“ darauf warten, bis die Geldgeber „realistisch“ würden. Seine Regierung werde Rentenkürzungen niemals zustimmen. Finanzminister Gianis Varoufakis sagte: „Heute ist ein schöner Tag!“ Endlich müssten „die Partner“ Entscheidungen treffen.

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