Hamburg.

Am 19. Juni beginnt Hamburg mit dem Einsatz der umstrittenen Bodycams. Das kündigte Innensenator Michael Neumann (SPD) im Abendblatt-Interview an. Die Polizei hat vier solcher Kameras, die an den Uniformen befestigt werden, angeschafft. Die Kosten dafür betragen laut Neumann rund 20.000 Euro. Das Pilotprojekt ist zunächst auf ein Jahr festgelegt. Eingesetzt werden die Kameras auf St. Pauli. Beamte der Davidwache werden mit den Geräten ausgestattet.

Der hamburgische Datenschützer Johannes Caspar hatte im Vorfeld eine Reihe von Bedenken gegen den Einsatz geäußert. So mahnte er die Speicherzeiten der Aufnahmen an. Zudem sah er die „Unbefangenheit zwischen Bürger und Polizei“ beeinträchtigt. „Der Datenschutzbeauftragte hatte berechtigte Fragen, die aber alle geklärt sind. Hessen hat positive Erfahrungen mit den Bodycams gemacht“, versicherte Neumann. „Und ich bin sehr zuversichtlich, dass ihr Einsatz auch in Hamburg deeskalierend wirken wird.“ In Hessen werden die Bodycams bereits seit zwei Jahren eingesetzt. Die Frankfurter Polizei berichtete, sie habe im Stadtteil Sachsenhausen bereits einen Rückgang der Attacken auf Polizisten um 26 Prozent registriert, seit Beamte dort Kameras tragen. In Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sind ähnliche Projekte vorgesehen.

Seite 8 Interview mit Michael Neumann