Sie pfeifen hohe Töne, quietschen und geben Klicklaute von sich – für uns klingt die Sprache der Delfine schrill und ist für das menschliche Ohr kaum wahrnehmbar. Doch die Kommunikation der Säugetiere ist sehr kompliziert. Die Meeresbewohner sind die einzigen Lebewesen, die sich mittels einer Abfolge von Pfeiftönen gegenseitig mit einem persönlichen Namen ansprechen.

Große Tümmler entwickeln früh ihren ganz eigenen charakteristischen Pfeifton. Dieser Laut wird auch Signaturpfiff genannt. Den eigenen Ton behalten die Tiere ihr Leben lang, und er bleibt ihr individuelles Kennzeichen. Die Meeressäuger können aber nicht nur ihren eigenen Namen pfeifen, sondern auch die einzigartigen Töne vertrauter Artgenossen imitieren. Besonders Delfine, die eine enge soziale Bindung pflegen, kopieren die Melodien voneinander, um ihre Beziehung zu stärken. Das Verhalten tritt verstärkt bei Delfinmüttern und ihren Kindern auf. Die Säugetiere nutzen die Signale also nicht nur, um sich zu identifizieren. Zwei Delfine sollen sich auch über einen dritten Artgenossen unterhalten können. Bisher ist stimmliches Lernen vor allem bei Vögeln bekannt. Die fliegenden Wirbeltiere besitzen die Fähigkeit, sich Laute anzueignen, die sonst Tiere einer anderen Vogelart von sich geben.