Ein Tag ohne Grenzen, an dem die Inklusion gewinnt. Großer Aktionstag des Reha- und Behindertensportverbandes

Für Andreas Kuhnt gab es keine Zweifel, als er gefragt wurde, ob er Lust habe, am Tag ohne Grenzen zu moderieren. Natürlich hatte er. „Das ist doch eine großartige Aktion, um auf die vielen Möglichkeiten des Sports für Menschen mit Behinderung und mit Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen“, sagte der Moderator, der regelmäßig im NDR Radio Niedersachsen durch das Morgenmagazin „Hellwach“ führt: „Außerdem habe ich meine journalistische Arbeit mit und über Behindertensport begonnen.“

Gemeinsam mit Birgit Langhammer von NDR Info wird Kuhnt durch das Programm auf dem Rathausmarkt führen. Die beiden Radioprofis wollen mit prominenten Gästen schnacken, Sportler interviewen, Sportarten erklären und auf die therapeutische Bedeutung von Sport auch und grade in der Rehabilitationsmedizin aufmerksam machen. „Außerdem wollen wir versuchen, die Besucher zum Mitmachen zu animieren, Touristen und Passanten auf das Gelände zu holen und ihnen neue Erfahrungen zu vermitteln.

Genau darum soll es beim Tag ohne Grenzen ja auch gehen. Mit Sport, Spaß und Informationen wollen die Veranstalter Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) und Deutscher Rollstuhl-Sportverband (DRS) dazu beitragen, Berührungsängste zwischen Menschen mit und ohne Behinderung abzubauen. „Unser Ziel ist es, Menschen, die durch einen Arbeitsunfall verletzt oder eine Berufskrankheit beeinträchtigt wurden, zurück in den Job zu bringen“, sagt Gregor Doepke, der Kommunikationsleiter der DGUV, „Sport ist dafür sehr wichtig, Sport ist ein toller Motivator.“

Kuhnt hat durch seine Familie immer eine große Nähe insbesondere zum Behindertensport gehabt. Sein Vater Herbert erlitt in den letzten Kriegstagen 1945 eine Verwundung, die zu einer doppelten Unterschenkel-Amputation führte. Er nahm sein Schicksal aber an, begann mit Sport und hat schließlich in Niedersachsen den Versehrtensport-verband mitgegründet. „Heute ist mein Vater 88 Jahre alt und immer noch topfit“, sagt Kuhnt, „das liegt ganz bestimmt auch daran, dass er immer intensiv Sport getrieben hat.“

In Niedersachsen moderiert Andreas Kuhnt auch die jährliche Wahl zum Behindertensportler des Jahres, er ist bei einem Projekt engagiert, wo ein Contergan-geschädigter Biathlet in Schulen seine Geschichte erzählt. „Ich habe das Gefühl, dass es mit Vorbehalten und Scheu gegenüber Behinderten immer weniger wird“, meint Andreas Kuhnt, „die Inklusion in unserer Gesellschaft schreitet doch immer weiter voran.“

Der Tag ohne Grenzen kann dazu beitragen, dabei noch einen weiteren Schritt zu gehen. Kuhnt ist gerne dabei.