Lorem ipsum - Ceterum censeo: Mit Blindheit per Definition geschlagen, dennoch nicht unsichtbar, präsentiere ich mich als unbeachtetes und ungeliebtes Stiefkind zeitgenössischer Literatur.

Das ist eine hervorragende Marketingstrategie, mit der das Elmshorner Mineralölunternehmen Tamoil jetzt Autofahrer begeistern will. Wer an einer der 400 HEM-Tankstellen in Deutschland sein Auto betankt, kann sicher sein, dass im Umkreis von fünf Kilometern keine andere Tankstelle günstiger ist.

Mithilfe einer App, die es kostenlos im Netz für das Smartphone herunterzuladen gibt, kann sich der Kunde den im Vergleich zu allen anderen Anbietern in der Nähe billigsten Benzinpreis sichern. Selbst dann, wenn an der HEM-Tankstelle ein höherer Preis ausgewiesen ist.

Dieses Angebot für den multimedial vernetzten Autofahrer ist die richtige Antwort auf eine Besonderheit, die es in dieser Form nur auf dem deutschen Tankstellenmarkt gibt. Während beispielsweise in England der Benzinpreis überall gleich zu sein scheint und sich wochenlang kaum verändert, steigt oder sinkt dieser an den hiesigen Zapfsäulen teilweise im Stundentakt um bis zu zehn Cent.

Das liege daran, dass der deutsche Verbraucher besonders preisbewusst sei, erklärt Tamoil-Geschäftsführer Carsten Pohl. Zudem sei der deutsche Benzinmarkt der am härtesten umkämpfte in ganz Europa, da der Absatz seit dem Jahr 2000 stagniere. Insofern dürfte das Elmshorner Unternehmen mit diesem Alleinstellungsmerkmal den Mineralölmarkt ziemlich durcheinander wirbeln. Den Autofahrer kann es nur freuen.