Harburg.

Nun hat das Bezirksamt es offiziell vermeldet: Der Harburger Beachclub soll direkt an den Treidelweg umziehen. Bis zur Sanierung der Kaianlage werden noch Jahre vergehen. Bis dahin müssen Beachclub-Wirt Heiko Hornbacher und seine Leute improvisieren. Der Neugrabener Unternehmer freut sich auf die Herausforderung: „Mein Ingenieur und ich sind schon wie wild am planen. Ich bin schon gespannt, was da herauskommt.“

Der Standort Treidelweg ist noch mit vielen Wenns und Abers verbunden. So ist trotz der grundsätzlichen Zustimmung des Bezirksamtes immer noch nicht ganz sicher, ob das Provisorium am Treidelweg genehmigungsfähig ist. Das Problem liegt nicht in der eigentlichen Kaimauer, sondern in ihrer Unterkonstruktion. Die Kaimauer ragt als etwa eineinhalb Meter breiter Vorsprung ins Wasser. Dieser Vorsprung ruht auf einer Gründung aus Holzpfeilern. Dahinter trennt eine Spundwand Erdreich von Hafenwasser. Diese hölzerne Spundwand ist nun, fast hundert Jahre, nachdem sie gesetzt wurde, der Auslöser von Kopfzerbrechen und Bedenken: Sie ist nicht mehr ganz dicht. Erdreich gelangt durch sie ins Hafenbecken. Das führt zu Versackungen weiter oben. Weite Flächen der Kaianlage sind deshalb abgesperrt.

Bis zur Sanierung will Hornbacher ein Holzdeck über die gefährdeten Bereiche konstruieren. Damit das genehmigt wird, müssen die Pfeiler überprüft werden. Das ist zuletzt 2007 geschehen, Damals fanden die Taucher die Stützpfeiler intakt vor. Die neue Überprüfung soll bald geschehen; wann genau, weiß aber noch niemand.

Wird die Beachclub-Konstruktion genehmigt, müssen Hornbacher und seine Gäste sich umgewöhnen: Die neue Fläche wird sehr viel schmaler ausfallen als die alte. Von den Gebäuden am Treidelweg bis zur Wasserkante sind es zirka 20 Meter. Viel breiter ist der jetzige Beachclub auch nicht. Nur kann Hornbacher am Treidelweg nicht die volle Breite nutzen: Über die Straße läuft der Lieferverkehr des Handelshof, diese Zuwegung muss also erhalten bleiben. Ein weiterer Nutzungskonflikt entsteht mit den Eignern der Schiffe, die hier noch liegen: Erhalten diese auch noch eine separate Zuwegung, verbleiben dem Beachclub gerade noch zehn bis zwölf Meter Breite. Das reicht für ein Beachvolleyballfeld gerade eben aus, Sein Zelt kann Hornbacher allerdings nicht vom Veritaskai hier herüberholen: Es ist zu breit. Irgendeine Form der Überbauung braucht der Gastronom jedoch. Und dann kann sich der Beachclub zunächst nicht bis zur Kanalbrücke erstrecken, solange an dieser gebaut wird.

„Dass das Zelt nicht auf das schmale Handtuch mitkommen kann, ist klar“, sagt Hornbacher. „Aber das Zelt vom Veritaskai ist ja nicht das einzige Zelt auf der ganzen Welt. Da wird uns schon was einfallen.“

Froh ist Hornbacher darüber, dass er wohl nicht zweimal umziehen muss. Zunächst war ja im Gespräch gewesen, den Beachclub bis zur Sanierung der Spundwand an der Blohmstraße unterkommen zu lassen. Nur eine böse Überraschung bei der Pfeileruntersuchung kann ihm den doppelten Standortwechsel noch bescheren. Hornbacher spricht begeistert über das neue Projekt: „Jetzt wo wir wissen, dass wir am selben Standort bleiben, macht es auch gar nichts, neu planen zu müssen“, sagt er. „Vielleicht fangen wir am Treidelweg auch ganz klein neu an, so wie vor zehn Jahren am Veritaskai und gucken, was daraus erwächst. Das ist doch spannend!“

Noch steht die komplette Beachclub-Einrichtung inklusive Bar, Außenlounge-Möbeln, Soundanlage und Kühlschränken auf dem alten Gelände am Veritaskai. Dort ist der Pachtvertrag ausgelaufen und eigentlich hätten die Sachen dort längst geräumt sein müssen. Aber Hornbacher-Projektmanagerin Christina Galeazzi fand keinen geeigneten Ort zum Zwischenlagern. „Gerade das Zelt ist auch im abgebauten Zustand noch sehr wuchtig“, sagt sie. Ohne Zielort wurde das Zelt deshalb auch noch gar nicht abgebaut. Nun muss es wohl ohnehin verkauft werden. Auch Galeazzi freut sich schon auf den Treidelweg. „Die Sonne kommt abends dort viel besser hin. Andererseits haben wir hier noch viel Arbeit vor uns, bis das ein schöner Beachclub wird.“