Wenn Eltern erzählen, ihr Kind sei hochbegabt, fällt die Reaktion oft sehr unterschiedlich aus. Es gibt Zweifel, Neid, aber selten Mitgefühl. Dabei wäre Letzteres durchaus auch angebracht. Denn ein hochbegabtes Kind hat es unter Umständen nicht leichter im Leben als ein minderbegabtes. Sehr häufig fallen diese sehr intelligenten Kinder, vor allem die Jungen, durch soziale Probleme auf, weil sie für alle spürbar anders sind. Sie werden von Gleichaltrigen isoliert, manchmal auch gemobbt. Und solange sie nicht wissen, was mit ihnen los ist, sind sie manchmal auch unsicher und traurig. Deswegen kann ein Intelligenztest helfen, zumindest um die Ursache für die „Andersartigkeit“ festzustellen.

Auf der anderen Seite sind Hochbegabte, wenn sie die richtige Förderung durch Eltern und Schule erfahren, ein Geschenk. Denn sie sind wissbegierig, stellen spannende Fragen und überraschen gern mit Spezialwissen. Doch nicht immer haben Eltern die finanzielle Möglichkeit, ihre begabten Kinder so zu fördern, wie diese es brauchen. Leider galt sogenannte Elitenförderung lange als verpönt und ist bei Weitem nicht so verbreitet wie die Unterstützung behinderter Kinder. Da gibt es noch großen Nachholbedarf.