Zwar ist das Osterfest eine Woche her, an der Börse hat sich aber in den vergangenen vier Handelstagen die Feierstimmung gehalten. Der Deutsche Aktienindex (DAX) setzte seine Rekordjagd fort und schloss am Freitag mit einem Allzeithoch. Der DAX kletterte auf 12.374,73 Punkte – plus 3,4 Prozent auf Wochensicht. Auch der MDAX der mittelgroßen Konzerne markierte mit 21.619,83 Zählern eine Bestmarke.

Seit Jahres­anfang legten beide Indizes um gut 25 Prozent zu. Der Hauptgrund ist stets der gleiche: die Geldflut der Notenbanken. Für bis zu 60 Milliarden Euro kauft die Europäische Zentralbank jeden Monat Staatsanleihen auf. Ein Teil davon legen Investoren in Aktien an. In den USA rechnen Börsianer zwar mit der Zinswende. Allerdings erwarten sie die Erhöhung nun eher im September als im Juni. Die deutschen Exporteure meldeten ein deutliches Plus von 3,9 Prozent für den Februar, der Euro verliert weiter an Wert. Beides ist positiv für die exportorientierten deutschen Firmen – alles sind weitere Faktoren für die Rekordjagd. Bleibt die Frage, wann die Korrektur kommt.

Im Sog der guten Vorgaben ging es auch für die meisten Hamburger Werte nach oben. Beiersdorf gewann 2,4 Prozent auf 83,35 Euro. Obwohl die einzige DAX-Firma aus der Hansestadt in einer neuen Studie der UBS von Kaufen auf Neutral abgestuft wurde. Nach einem starken Lauf gebe es mittlerweile zu wenig Aufwärtspotenzial, so die Meinung der zuständigen Analystin. Dennoch erhöhte die Schweizer Bank das Kursziel von 77 auf 87 Euro. Um 1,1 Prozent auf knapp zwölf Euro legte Tom Tailor zu. Wegen des schwierigen Handelsumfelds und unsicherer Zukunftsperspektiven kürzte die Hamburger Privatbank Berenberg die Gewinnerwartung des Modekonzerns um bis zu 20 Prozent.

Die Papiere wurden daraufhin von Kaufen auf Halten gestuft, das Ziel von 15 auf 13 Euro gesenkt. Den Waggonvermieter VTG stuft Warburg Research weiterhin als Kauf mit Ziel 33 Euro ein. Die Aktie legte zwei Prozent auf 23,26 Euro zu.