Auf der Eilbeker Dreiecksfläche an der Hasselbrookstraße haben Unbekannte eine Riesen-Figur mit Dollarzeichen im Auge modelliert – Protest gegen die Anhandgabe und Verkauf der städtischen Wiese

Eilbek Auf der umstrittenen Eilbeker Dreiecksfläche ist eine überlebensgroße Figur aus Grasschnitt modelliert und mit einem Protestplakat versehen worden. „Wer sein Revier nicht verteidigt, wird vom $PD-Senat gefressen“ lautet die Botschaft des unbekannten Protestlers. Er reiht sich ein in eine lange Kette bürgerlicher Nadelstiche gegen eine nach Ansicht vieler Eilbeker völlig verunglückte Bürgerbeteiligung bei der Überplanung der Wiese zwischen Hasselbrookstraße, Peterskampweg und Papenstraße.

Auf Anweisung des Senats plant der Bezirk 60 Wohnungen plus Kita auf der rund 4000 Quadratmeter großen Grünfläche. Die Eilbeker um die Bürgerinitiative „Eilbek wehrt sich“ will die Fläche grün belassen oder die Wohnungsanzahl wenigstens drücken. Der Investor Deutsche Immobilien Development GmbH hatte schon früh klar gestellt, dass die Zahl der Wohnungen nur dann sinken könne, wenn auch der mit der Finanzbehörde ausgehandelte Grundstückskaufpreis sinke. Das Grundstück ist anhand gegeben, der Bezirk soll mit dem Bebauungsplan Eilbek 15 Baurecht schaffen.

Das angestrengte Bürgerbegehren gegen die Baupläne scheiterte aber Ende 2013 an einem Senatsbeschluss, der dem Bezirk die Zuständigkeit entzog. Damit konnte das Amt das Bürgerbegehren als unzulässig ablehnen. Allerdings sah es so aus, als habe der an dem Senatsbeschluss beteiligte Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff den Beschluss gleichsam bestellt.

Immer wieder entfernt seitdem die Polizei Transparente gegen die Baupläne auf der Wiese. Bis zum Beginn der WM umkurvte regelmäßig am Abend ein Streifenwagen die umkämpfte Wiese. Auch befragt die Polizei Bewohner der umliegenden Häuser und Läden um herauszubekommen, wer den Protest wie den „Friedhof der Bäume“ oder Bekundungen wie „Grün bleibt“ inszeniert. Bisher offenbar ohne zählbaren Erfolg. Mit ihrer relativ rigiden Vorgehensweise wollen die Ordnungshüter offenbar verhindern, dass sich in Eilbek eine ähnliche Protestkultur etabliert wie in der Schanze oder im Karolinenviertel.

Die Bürgerinitiative wirft vor allem der SPD vor, die immer wieder gepriesene Bürgerbeteiligung gar nicht umzusetzen, sondern, im Gegenteil, zu unterlaufen. Die SPD dagegen beschuldigt die Initiative, den Senatsbeschluss „provoziert“ zu haben. Der Gesprächsfaden ist seit Monaten abgerissen.