Vielseitigkeitsreiter müssen sehr starke Nerven haben. Für die Hatz im Gelände sind aber auch Ausdauer, Konzentration und Geschwindigkeit gefragt, wenn nach drei Disziplinen ein Spitzenplatz herauskommen soll.

Bad Segeberg. Beim 48. Landesponyturnier des Pferdesportverbandes Schleswig-Holstein/Hamburg nahmen sieben Starterinnen diese Herausforderung an und kämpften um den Titel des Landeschampions in dieser anspruchsvollen Disziplin. Dafür mussten die Teilnehmer aber nicht nur einen fehlerfreien Ritt im Segeberger Ihlwald absolvieren. Zwei weitere Teilprüfungen – eine A*-Dressur und das abschließende Springen der Klasse A* – standen auf dem Landesturnierplatz an. Und frühes Aufstehen war ebenfalls angesagt, die Dressurprüfung fand bereits um 8.30 Uhr statt.

Für Vorjahressiegerin Lisa Seitz ist das normalerweise kein nennenswertes Problem. Der Wecker klingelte bei der Ohlstedterin um 4.30 Uhr. „Das macht mir nichts aus“, sagte Lisa, die den Geländeritt mit ihrem Pony Loreley gewonnen hatte.

Mit der Dressur war die junge Reiterin indes überhaupt nicht zufrieden. „Mein Pony hat sich leider erschreckt und kam aus dem Rhythmus“, sagte die 13-Jährige, die seit vergangenem Jahr für den Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrverein startet.

Das Resultat des Patzers war die Note 8,2 – die Beste im Dressurviereck, Leonie Rieth (RFV Großenwiehe), erhielt von der Jury eine 9,0. Die größte Konkurrentin im Kampf um die Landesmeisterschaftskrone war allerdings Luisa Westphal (Ostholstein. RV Malente Eutin), die im Gelände und in der Dressur jeweils Platz zwei belegte.

Das abschließende Springen verlief deshalb spannender, als sich Lisa Seitz dies gewünscht hätte. Doch auf Loreley war Verlass. Das Pony machte seine Sache gut, sprang sauber und fehlerfrei über die Hindernisse, sodass sich die Starterin des GORFV am Ende über die Note 7,8 freute. Luisa Westphal erwischte keinen guten Tag und landete mit 7,0 abgeschlagen auf Rang sechs.

In der Landesmeisterschaftswertung triumphierte Lisa Seitz schließlich mit einer Gesamtpunktzahl von 33,80 vor Luisa Westphal (33,2) und Leonie Rieth (33,0). Die Erleichterung war der jungen Garstedter Vielseitigkeitsreiterin bei der Ehrenrunde deutlich anzumerken.

Die Nachwuchstalente aus den Reitvereinen des Kreises Segeberg waren auch in den anderen Disziplinen ganz vorne vertreten. Den Landesmeistertitel im Springen sicherte sich Alexandra Rambadt von der PSG Hof Nordpol. In allen drei Durchgängen blieb die Vorjahreszweite mit ihrem Pony Baltic Sea fehlerfrei und erkämpfte sich die begehrte Siegerschärpe. Nach dem Gewinn der Landesmeisterschaft will Alexandra Rambadt auch bei nationalen Wettbewerben vorne mitmischen. Die Qualifikationsbedingungen für die Deutsche Jugend-Meisterschaft im August sind erfüllt, nun hofft die aufstrebende Reiterin auf eine Nominierung durch den Hamburger Landesverband.

Im Dressurviereck war Anna Schölermann nicht zu schlagen. Mit Caspari kam die junge Reiterin der Reitgemeinschaft Hof Barkholz auf 208,33 Punkte und setzte sich damit gegen Nazila Natasha Lotz (Süderlügum) sowie Vivien Koecher (RV Rehagen) durch.

Im Abteilungswettkampf hatte die Mannschaft des Lübecker Reitvereins die Nase vorn.

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