Der Schüler Adrian Riekert aus Pinneberg reist zur Internationalen Mathematik-Olympiade nach Südafrika. Für den ambitionierten 17-Jährigen ist es nicht die erste Teilnahme bei dem Wettbewerb.

Pinneberg. Es ging um Kombinatorik, Algebra, Zahlentheorie, Geometrie – und Adrian Riekert hat die Aufgaben mit Bravour gemeistert: Der 17 Jahre alte Gymnasiast aus Pinneberg reist nach einem zweiten Platz bei der Bundesrunde der Mathematik-Olympiade mit der deutschen Delegation zur internationalen Ausgabe des Wettbewerbs. Bei der „International Mathematical Olmpiade“ (IMO), die am Donnerstag im südafrikanischen Kapstadt beginnt, muss sich der Zwölftklässler von der Pinneberger Johannes-Brahms-Schule gegen Hunderte Mitbewerber aus der ganzen Welt behaupten.

Frage: Adrian, Du reist als einer von nur sechs deutschen Schülern zur Mathematik-Olympiade nach Südafrika – was begeistert Dich an dem Fach so sehr?

Adrian Riekert: Ehrlich gesagt mag ich Mathe als Schulfach nicht so gerne. Ich hab zwar meistens eine Eins auf dem Zeugnis, aber es langweilt mich oft. Die Olympiaden finde ich hingegen toll, weil der Anspruch ganz anders ist: In der Schule soll man einen auswendig gelernten Weg richtig anwenden, bei der Olympiade muss man den richtigen Weg erst noch finden. Das fordert mich richtig heraus und macht jedes Mal wieder Spaß.

Wie oft hast Du an den Wettbewerben denn schon teilgenommen?

Riekert: Das fing schon in der fünften Klasse an, drei Jahre später bin ich erstmals zu einer Bundesrunde gefahren. Da habe ich immer wieder so gute Plätze belegt, dass ich in die Entscheidungsrunde für die Internationale Olympiade kam. Im vergangenen Jahr hab ich es dann zum ersten Mal geschafft: Ich durfte zur weltweiten Endrunde nach Santa Marta in Kolumbien fliegen, wo ich auf Anhieb einen dritten Platz belegt habe. Es bekommt zwar fast die Hälfte der Teilnehmer eine der Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen – aber ich bin trotzdem ein bisschen stolz darauf.

Hast Du für dieses Jahr in Kapstadt denn ein Medaillenziel?

Riekert: Schwer zu sagen. Natürlich hätte ich diesmal gerne Silber statt Bronze, Gold ist für mich wohl ohnehin nicht drin. Aber das hängt auch ganz stark von den Aufgaben ab: Geometrie mag ich zum Beispiel sehr, wenn mir eine Aufgabe in einer der mehr als vierstündigen Klausuren jedoch nicht liegt, hab ich einfach Pech. Und manchmal komm ich auch einfach nicht auf den Lösungsweg – das kostet Zeit und wertvolle Punkte. Aber mir geht es natürlich auch nicht nur darum, möglichst der Beste zu sein. Das ist bei der starken Konkurrenz sowieso unmöglich.

Freust Du Dich denn darauf, bei dieser Gelegenheit Südafrika kennenzulernen?

Riekert: So eine Mathe-Olympiade bietet leider kaum Gelegenheiten, ein Land zu erkunden. Insgesamt bin ich nur etwa eine Woche lang dort, und das Programm ist relativ eng getaktet: Im vergangenen Jahr zogen sich allein die Klausuren über zwei Tage. Ich werde wohl auch diesmal wieder die meiste Zeit im Hotel verbringen. Aber das Gute daran ist ja: Da sind noch 600 andere Schüler aus der ganzen Welt, die für die Mathe-Olympiade angereist sind. Da sind bestimmt interessante Leute dabei!

Im nächsten Jahr machst Du Abitur – willst Du danach Mathematiker werden?

Riekert: Ich werde auf jeden Fall Mathematik studieren, das steht eigentlich schon fest. Die Aufgaben bei den Wettbewerben und in der Schule haben natürlich nur wenig mit der Realität zu tun. Aber das Tolle an Mathe ist ja gerade, dass man in der Praxis so viel damit anfangen kann.