Salut Salon hat mit einem Video einen Hit im Internet gelandet: Mehr als 10,5 Millionen mal wurde „Sommer“ bereits angesehen. Zuvor begeisterte das Quartett auch schon beim Newsroom-Konzert des Hamburger Abendblatts.

Hamburg. Mit Instrumentenakrobatik hat das Hamburger Quartett Salut Salon einen millionenfach geklickten Hit im Internet gelandet und seine Tourkalender voller werden lassen. „Wir hatten so viele Anfragen aus aller Welt, dass wir tatsächlich Generalvertreter für die einzelnen Länder suchen mussten, um das bewältigen zu können“, sagte Geigerin Iris Siegfried bei der Ankündigung neuer Konzerte am Mittwoch in Hamburg.

Die drei Streicherinnen und eine Pianistin haben mit ihrem Video, in dem sie sich zu „Sommer“ von Antonio Vivaldi einen akrobatischen Wettstreit liefern, einen Erfolg auf Youtube gelandet: mehr als 10,5 Millionen Mal wurde es geklickt. Die Vier setzen auf einen Mix aus E- und U-Musik plus Comedy.

Für Anfang 2016 etwa plant das Quartett eine große USA-Tournee. Nach Auftritten in der Hansestadt von diesem Sonntag an gehen sie mit ihrem Programm „Die Nacht des Schicksals“ wieder auf Deutschlandtour. Im Oktober stehen Reisen nach Indien und Sri Lanka an. „Wir waren ja immer schon international unterwegs“, sagte Geigerin Angelika Bachmann. „Dass das jetzt so geballt auftritt und alle fragen, wann kommt ihr rüber, ist schon auf Youtube zurückzuführen“, erzählte Siegfried.

Viele jüngere Fans hätten sie dazu gewonnen. „Wir haben deshalb aber jetzt nicht mehr akrobatische Inhalte“, sagte sie. „Wir wollen ja gerade ganz rattenfängermäßig dafür sorgen, dass sich die Leute auch die anderen Sachen anhören und schön finden.“

In dem Video hält Iris Siegfried (41) ihre Geige kopfüber neben sich unter dem Arm, den Bogen hinter dem Rücken. Sonja Lena Schmid (32) hat ihr Cello waagerecht vor dem Körper. Später stehen das Cello und die Geigen von Siegfried und Angelika Bachmann (41) auf dem Kopf – während die Damen mühelos weiter darauf spielen. Anne-Monika von Twardowski (31) legt sich rücklings auf ihren Hocker, während sie mit gekreuzten Armen am Klavier spielt. „Manche denken, das kann gar nicht sein“, sagt Siegfried.

Die Internet-Kommentare zur Musikakrobatik: „Wow!“, „Wie macht Ihr das nur?“ oder „Wonderful talented ladies“. Seit das Video im Internet Furore macht, lache das Konzert-Publikum nun schon immer, bevor die Zugabe überhaupt losgegangen ist, berichten die Virtuosinnen.

Das Quartett präsentiert in seinen Programmen Kompositionen aus den Bereichen Klassik, Chanson, Pop und Folk. „Wir haben ziellos angefangen und nie irgendwelche Ziele verfolgt. Wir machen die Musik, die wir selber am liebsten mögen“, sagt Bachmann. In die Konzerte kämen „80-jährige totale Klassikfans“ ebenso wie jüngere Leute oder Kinder. Die Berufs-Musikerinnen räumen ein, sich auf der Bühne manchmal zu verspielen – nicht nur bei der schwierigen Zugabe. Aber oft denke das Publikum, dies sei so geplant, berichten sie – und lachen wieder lautstark dabei.