Bei dem Absturz in Bremen kamen beide Insassen der Maschine ums Leben. Über dem Absturzort steigt eine schwarze Qualmwolke auf. Feuerwehr und Polizei waren mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Bremen. Unmittelbar nach dem Start ist ein Kleinflugzeug in Bremen auf das Gelände eines Autohauses gestürzt und explodiert. Die beiden Männer im Cockpit starben. Die Maschine war nach Augenzeugenberichten am frühen Nachmittag fast senkrecht in ein Lagergebäude mit Reifen gestürzt. Die Feuerwehr hatte Mühe, den Brand mit einem Großaufgebot an Löschkräften unter Kontrolle zu bringen. Rund 150 Polizisten waren im Einsatz, zwei Wohnhäuser wurden geräumt.

Bei dem Flugzeug handelte es sich nach Angaben der Firma ProFlight GmbH um eine einmotorige Maschine von Typ Saab 91 B Safir. Sie war mit zwei Personen besetzt. „Unsere Bemühungen gelten derzeit in erster Linie den Betroffenen und ihren Angehörigen“, hieß es in der Mitteilung. Nähere Angaben zu den Opfern gab es zunächst nicht. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig wurde mit der Untersuchung des Unglücks beauftragt. „Wir haben nach der Alarmierung ein zweiköpfiges Untersuchungsteam zur Unfallstelle geschickt“, sagte Sprecher Jens Friedemann. Die Absturzstelle im Stadtteil Huckelriede liegt nur wenige hundert Meter von der Startbahn des Bremer Flughafens entfernt.

Während etwa 100 Feuerwehrleute die brennende Halle aus zahlreichen Rohren mit Schaum eindeckten, donnerte ein zweistrahliger startender Airbus in niedriger Höhe am Autohaus vorbei. Ein Polizeihubschrauber überflog den Unglücksort. „Es ist schwierig, die Reifen zu löschen“, sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Karl-Heinz Knorr. Die Mitarbeiter des Autohandels kamen mit einem Schock davon. „Ich habe gesehen, wie ein Flugzeug senkrecht abgestürzt ist“, sagte Markus Petrosch, der in der Autopflegehalle direkt neben dem Reifenlager arbeitet. Durch die Druckwelle seien viele Sachen durch die Luft geflogen. Mindestens ein Auto brannte völlig aus. „Wir haben richtig Glück gehabt.“ Auf einem kleinen Balkon an der Halle säßen mittags gerne Kollegen in der Pause, sagte Petroch. „Heute zum Glück nicht.“

Auch der Geschäftsführer des Autohauses, Jürgen Ostenkötter, hatte die Explosion gehört und war ins Freie geeilt. In der Halle seien 800 komplette Sätze Winterreifen und Räder seiner Kunden gelagert, sagte er. Vor dem Zaun standen zahlreiche Nachbarn und Passanten, beobachteten die Rettungsarbeiten und sprachen miteinander. Sie wirkten geschockt. Jeder ahnte, wie schlimm es hätte kommen können, wenn das Flugzeug in eines der angrenzenden Wohnhäuser oder in die Verkaufsräume gestürzt wäre. Jürgen Hauschild wohnt seit 1978 keine 50 Meter entfernt in einer Nebenstraße. „Ich war an meinem Auto und habe eine Explosion gehört, bin um die Ecke gegangen und habe die Rauchsäule gesehen.“ Er habe trotz der vielen Starts und Landungen nicht damit gerechnet, das so etwas passiert. Ein paar Schritte weiter schauen sich Jugendliche Videos von den Löscharbeiten an, die sie mit ihren Smartphones aufgenommen und über soziale Netzwerke ausgetauscht haben.