Hamburg. Um kurz vor 20 Uhr wurde es dunkel im Eisland Farmsen. Die Verantwortlichen der Crocodiles Hamburg schalteten am Freitagabend vor dem 2:5 gegen den Rostocker EC das Flutlicht aus. Ein humorvoller Seitenhieb auf jene Medien, die am Donnerstag berichtet hatten, dass bei dem Eishockeyclub aufgrund wirtschaftlicher Probleme die Lichter ausgehen werden. „Ich bin erschüttert, was alles gemutmaßt wurde. Es gibt seit 175 Jahren ein Telefon, also hätten die Journalisten sich informieren können. Es ist nicht das Aus der Crocodiles“, sagte Pressesprecher Nils Abraham, der aber nicht verhehlen konnte, dass ein Fünkchen Wahrheit an den Finanzproblemen dran ist.

Eine interne Finanzprüfung ergab, dass es eine Lücke im Etat gibt. Grund dafür ist, dass Sponsoren ihrer Zahlungspflicht nicht nachkamen. Dass sich die Crocodiles auf dem Transfermarkt übernommen hätten, weisen die Verantwortlichen von sich. „Es war alles durch die Sponsoren gedeckt“, sagte Abraham, der bestätigte, dass der Spielbetrieb der laufenden Saison nicht gefährdet ist.

Nach Abendblatt-Informationen hat ein Hamburger Sportmarketingunternehmen eine fünfstellige Summe bereitgestellt, damit die Crocodiles weiter in der Oberliga Nord an den Start gehen können. Dass ein Großteil der Spieler um die sofortige Freigabe gebeten habe, soll laut Abraham nicht stimmen.

Fakt ist: Nach Bekanntwerden der schwierigen finanziellen Situation bei den Hamburgern haben diverse Ligakonkurrenten Angebote für einige Crocodiles-Spieler abgegeben. „Wir haben kein Bestreben, Spieler abzugeben. Wir werden weiter mit vollem Kader auftreten, und die Gegner können sich warm anziehen“, so die Kampfansage von Abraham.