Die Geschworenen in Missoula sprachen Markus K. wegen vorsätzlicher Tötung des Hamburger Austauschschülers schuldig

Es war ein nervenaufreibendes Warten. Erst kurz vor halb zehn am Abend haben Basak und Esra Dede endlich das Urteil für den Mann erfahren, der ihren Bruder Diren getötet hat. Die Geschworenen in Missoula im US-Staat Montana haben den amerikanischen Hausbesitzer Markus K. der vorsätzlichen Tötung schuldig gesprochen. Der Mann hat den Hamburger Austauschschüler, der in seine Garage eingedrungen war, am 27. April 2014 erschossen.

Damit folgten die Geschworenen der Staatsanwaltschaft, die dem Hausbesitzer vorgeworfen hatte, er habe Diren geradezu hingerichtet. Das Strafmaß wird erst später festgesetzt, Markus K. drohen aber mindestens zehn Jahre Haft.

„Es ist eine Riesenerleichterung“, sagten seine Schwestern, die den Prozessverlauf von Hamburg aus verfolgt hatten. Keiner solle der Gerechtigkeit entgehen, sagte Celal Dede, der Vater von Diren, nach dem Urteil. „Jeder muss seine Strafe bekommen, die er verdient.“ Er und seine Frau Gülcin hatten den Prozess in Missoula verfolgt. Der Fall schlug vor allem in Deutschland Wellen, in den USA fand er landesweit kaum Beachtung.

Die Geschworenen mussten entscheiden, ob die Todesschüsse auf den 17-Jährigen aus Altona als vorsätzliche Tötung oder als Notwehr zu werten waren. Die Staatsanwaltschaft warf dem Angeklagten vor, eine Falle gestellt und die Garagentür absichtlich offengelassen zu haben. Von Notwehr könne keine Rede sein.

Der schuldig gesprochene Markus K. wurde nach der Urteilsverkündung in Handschellen aus dem Gerichtssaal abgeführt.