BVB in der Champions League bereits für das Achtelfinale qualifiziert, Bayer fehlt noch ein Punkt

Dortmund/St. Petersburg. 90 Minuten war Heung-Min Son wie ein Irrwisch gelaufen, doch mit dem Schlusspfiff verließen ihn die Kräfte. Krämpfe in den Beinen versetzten dem Südkoreaner einen K.o., nachdem er für Bayer Leverkusen mit seinen zwei Toren (68./73.) zum 2:1 (0:0)-Sieg bei Zenit St. Petersburg das Tor zum Achtelfinale der Champions League weit aufgestoßen hatte. Durch den dritten Sieg in Folge verteidigte Bayer in der Gruppe C seine Tabellenführung und kann von den drittplatzierten Russen kaum noch von einem der ersten beiden Plätze verdrängt werden.

In einem insgesamt mäßigen Spiel mit nur wenigen Torchancen auf beiden Seiten wurde ein Freistoßtrick zum Katalysator. Hakan Calhanoglu spielte den ruhenden Ball aus 35 Metern in den Lauf von Karim Bellarabi, dessen Ablage Son mit einem maßgenauen Schlenzer aus 25 Metern vollendete. Dabei wäre es fast nicht so weit gekommen. „Hakan wollte schießen. Karim kam dann zu uns und sagte, wir sollten die Variante spielen“, sagte Ex-HSV-Profi Son und setzte lächelnd hinzu: „Zum Glück hat das gut geklappt.“ Danach entstanden Räume, die der 22 Jahre alte Offensivspieler fünf Minuten später zum 2:0 nach einem Konter nutzte.

Dabei stand das Spiel vor 17.010 Zuschauern im Petrowski-Stadion lange auf Messers Schneide. „In der ersten Halbzeit haben wir hektisch gespielt“, räumte Son ein. So musste Torhüter Bernd Leno in der 21. Minute spektakulär gegen den allein auf ihn zulaufenden Alexander Kerschakow retten. Zudem waren die Rheinländer im Glück, als ein Freistoß des brasilianischen Nationalspielers Hulk am Pfosten landete (13.). Der Anschlusstreffer durch José Rondón (89.) sorgte noch einmal für hektische Schlussminuten, änderte am Ausgang aber nichts mehr, sodass auch Sportdirektor Rudi Völler hochzufrieden war: „Wir haben konzentriert angefangen. Danach ist Zenit stärker geworden. Nach der Pause haben wir es gut gemacht und verdient gewonnen.“

Verdient war auch der 4:1 (1:0)-Erfolg Borussia Dortmunds gegen den türkischen Traditionsclub Galatasaray Istanbul. Die in der Bundesliga auf einen Abstiegsplatz abgestürzten Westfalen feierten vor 65.851 Fans im Signal-Iduna-Park den vierten Sieg im vierten Gruppenspiel und schafften damit die Qualifikation für das Achtelfinale so früh wie niemals zuvor. Nationalstürmer Marco Reus (25.) erzielte in der ersten Halbzeit aus abseitsverdächtiger Position das 1:0, Sokratis baute die Führung aus (56.). Nach dem Anschlusstreffer durch Balta (70.) wurde die Partie kurzzeitig noch einmal spannend, ehe Ciro Immobile (74.) und ein Eigentor von Semih (86.) für die Entscheidung sorgten. Türkische Fans provozierten mit dem Abbrennen von Feuerwerkskörpern in der zweiten Halbzeit mehrere kleine Spielunterbrechungen.