Bunker soll zwar abgerissen, aber Bemalung erhalten bleiben

Die Wandmalereien zeigen einen Schutzmann mit Zwirbelbart oder auch eine Fischfrau. 15 Motive, die im Luftschutzbunker am Eidelstedter Weg wohl vom Schrecken des Krieges ein wenig ablenken sollten. Etwas ungelenk dargestellt – so wie in alten Kinderbilderbüchern. Und doch stuft die Kulturbehörde sie als seltene Rarität ein, die es zu erhalten gilt. Gegen den geplanten Abriss des Bunkers zugunsten einer Werkserweiterung der Beiersdorf AG legte sie daher ein Veto ein. Es kam zum Streit mit dem Bezirk, der auf Arbeitsplätze setzt und den Abriss befürwortet.

Kürzlich entschied sich die Kommission für Bodenordnung der Bürgerschaft für einen Kompromiss. Die Stadt verkauft am Werk ein Spielplatzgelände, der Spielplatz zieht dann auf das Bunkergrundstück, und Beiersdorf muss dazu den Bunker abreißen.

Die Malereien aber sollen erhalten bleiben. Mit einem großen Diamantschneider sollen die betroffenen Betonabschnitte herausgetrennt werden, um sie später in Wilhelmsburg ausstellen zu können. Geschätzte Kosten: 200.000 Euro, die vom Kaufpreis abgezogen werden. „Ein Riesenschwachsinn“ sei das, schimpft der CDU-Politiker Sven Hielscher. Statt auf das Geld zu verzichten, hätte die Stadt davon lieber noch einen Spielplatz bauen können.