Kleine Fluchten In den Floating Houses in Kröslin/Vorpommern kann man maritim wohnen wie auf einer Yacht, aber mit mehr Platz und Komfort

Wohnen auf dem Wasser ist sehr beliebt. Aber nur wenige können sich diesen Traum erfüllen. Wer in seiner freien Zeit das Leben auf dem Wasser einmal ausprobieren möchte, dem bieten sich an unseren Küsten einige Möglichkeiten. Auf den Urlaub auf dem Wasser hat sich die Firma Rückenwind-Ferien spezialisiert. Sie vermittelt die Vermietung von Ferienhausbooten an sechs unterschiedlichen Orten entlang der Ostseeküste und sogar am Niederrhein. Die schwimmenden Ferienhäuser gibt es in mehreren Varianten.

Bei unserem Besuch buchten wir ein Floating House Classic im Baltic Sea Resort in Kröslin, einer der größten Marinas an der Ostseeküste. In der Saison liegen an den Stegen Hunderte von Segel- und Motorbooten. Wir sind mit dem Auto angereist und möchten während unseres Aufenthalts die Gegend zwischen Greifswald und Wolgast erkunden. Die verschlafenen Dörfer wirken nostalgisch, die flache Feld- und Wiesenlandschaft beruhigend. Man hat den Eindruck, als ob hier die Zeit ein wenig langsamer verstreicht als anderswo. Ideal zum Abschalten und Erholen.

Die Hausboote liegen an den letzten beiden Stegen. Von dort schweift der Blick auf die Boddenlandschaft und die angrenzenden Naturschutzgebiete. Die Unterkunft ist modern und zweckmäßig eingerichtet. Unten befindet sich der Aufenthaltsraum mit offener Küche, oben sind die beiden Schlafzimmer, sodass die Hausboote mit bis zu fünf Personen belegt werden können. Terrasse und Balkon bieten einen Blick auf Land und Wasser. Der Haustyp Floating 100 ist besonders luxuriös ausgestattet. Im Wohnbereich befindet sich sogar für die kalten Tage ein Kamin. Durch Vollverglasung ist ein Rundumblick gewährleistet.

Entspannung pur ist beim Beobachten des Lichtspiels auf dem Wasser angesagt. Die Farbspiegelungen faszinieren genauso wie die Oberfläche, von spiegelglatt über gekräuselt bis wellig. Wer mit eigenem Boot kommt, kann kostenlos an seiner Ferienunterkunft anlegen (bis zu acht Meter Länge). Und Gäste mit einem Angelschein können vom Kopfsteg oder der Terrasse aus Fisch fangen. Schwärme von Zander, Barsch, Rotfeder, Hering und Aal tummeln sich im Wasser.

Die vielen Versorgungseinrichtungen an Land machen den Urlaub unkompliziert und ermöglichen einen angenehmen Aufenthalt. Es werden auch Segelkurse angeboten. Nach Peenemünde gibt es eine Fährverbindung, Fahrräder können mitgenommen werden.

Ausflugsmöglichkeiten gibt es viele. So etwa in die sehenswerte Altstadt von Wolgast, wo der Turm der Kirche bestiegen werden kann. Die Anstrengung lohnt sich, wird man doch mit einem eindrucksvollen Blick auf Stadt und Land belohnt. Am kleinen Hafen liegen einige Museumsschiffe. Der alte Speicher, in dem sich heute ein Restaurant befindet, erinnert an die Zeiten, als hier die Lastkähne ihre Ladung löschten.

Auch das nahe gelegene Fischerdorf Freest lohnt einen Abstecher. Hier reiht sich am Hafen Fischerhaus an Fischerhaus, tagsüber wird dort fangfrischer Fisch verkauft. In der Hafentaverne wartet ein gutes Fischrestaurant auf alle, die nicht selber kochen möchten. Ein schöner breiter Sandstrand befindet sich entlang des Peenestroms. Und auch die älteste Fischräucherei Mecklenburg-Vorpommerns ist ganz in der Nähe beheimatet. Etwas weiter entfernt liegt Lubmin, wo am Strand die aus Holz erbaute Seebrücke fast 400 Meter weit ins Meer hinausragt.

Gegen Abend nahmen wir für den Rückweg nach Kröslin die Landstraße über die Dörfer Wusterhusen und Rubenow. Dort, wo die Greifswalder auf die Krösliner Chaussee trifft, liegt an der Ecke ein Gasthof mit dem vielversprechenden Namen Zum Himmel. Die gutbürgerliche Küche ist zu empfehlen und dazu noch preisgünstig. Wer es feiner mag, kann im gestylten Restaurant STEGhouse auf der Marina zu Abend essen. In Anlehnung an den Namen gibt es eine große Auswahl an Steaks mit Beilagen. Dabei kann man entspannt das muntere Treiben im Hafen beobachten. „Einfach.Sein“, der Slogan des Baltic Sea Resorts trifft wirklich zu.