Intendantin: „Ein Projekt mit großer Strahlkraft“

Das Hamburger Kulturzentrum Kampnagel wird in den Wintermonaten sieben Flüchtlinge aus der sogenannten Lampedusa-Gruppe aufnehmen. Zu diesem Zweck soll ein Holzgebäude auf dem Gelände zur „Ecofavela“ umgebaut werden. Es sei über die reine Unterbringung hinaus ein künstlerisches Projekt, sagte Kampnagel-Intendantin Amelie Deuflhard. Die sieben Frauen und Männer können sich kreativ in die künstlerische Arbeit in den Stadtteil einbringen. Deuflhard: „Ein Projekt mit großer Strahlkraft.“

Die Flüchtlinge haben sich bei der Hamburger Ausländerbehörde bislang nicht registrieren lassen und besitzen keine gültigen Aufenthaltspapiere. Sie stammen aus Westafrika und waren in Libyen als Gastarbeiter tätig. Während des Libyen-Krieges flüchteten sie auf die italienische Insel Lampedusa. Sie erhielten in Italien Asyl, wurden von den Behörden aber nach Deutschland geschickt. Sie gehören zu einer Gruppe von Flüchtlingen, die seit Sommer 2013 ein Gruppen-Bleiberecht nach Paragraf 23 des Aufenthaltsgesetzes fordern.

Genutzt wird für die Unterbringung ein verkleinerter Nachbau des linksalternativen Kulturzentrums „Rote Flora“ mit rund 100 Quadratmetern, der bislang für das Kampnagel-Sommerfestival genutzt wurde. Jeder Flüchtling erhält ein eigenes Zimmer von rund zehn Quadratmetern. Dazu werden eine Küche und Sanitäranlagen eingebaut.