Beim „Dialog im Stillen“ lernen die Besucher, ohne Worte zu kommunizieren

Meistens bleibt es bei einem hilflosen Lächeln. Die Freundin steht hinter dem geschlossenen Zugfenster und sagt noch etwas, was aber beim besten Willen nicht zu hören ist. Jeder kennt diese Szene, die uns vor Augen führt, dass wir in der nonverbalen Kommunikation einfach nicht gut sind.

Für Gehörlose ist das dagegen kein Problem, denn sie sind es gewohnt, mit den Augen zu hören und mit den Händen zu sprechen.

Was das bedeutet und wie das funktioniert, kann man bei jeweils einstündigen Führungen durch den „Dialog im Stillen“ erfahren, der neuen Erlebnisausstellung am Alten Wandrahm. Damit erweitert die von Andreas Heinecke gegründete Ausstellung „Dialog im Dunkeln“, die allein in Hamburg jährlich 90.000 Besucher hat und weltweit in 37 Ländern etwa 8000 blinden oder sehbehinderten Menschen Arbeitsplätze bietet, ihr Angebot.

Die Besucher setzen Schallschützer auf und sind 60 Minuten lang darauf angewiesen, ohne Worte und Geräusche zu kommunizieren, wobei sie von gehörlosen Guides angeleitet werden. Dass das für die Besucher ein besonderes Erlebnis ist, davon ist Heinecke überzeugt: „Sie lernen eine Sprache ohne Laute kennen und werden feststellen, dass diese keineswegs ärmer ist.“

Dialog im Stillen. Alter Wandrahm 4, Führungen nur unter Vorreservierung unter Tel. 040/3096340 oder info@dialog-im-stillen.de