Nach Sternschanze-Protest: Bramfelder Fußballclub schließt fünf Spieler aus und zieht Mannschaft vom Spielbetrieb zurück

Der SC Osterbek hat mit sofortiger Wirkung seine 3. Herren-Mannschaft aus der Fußball-Leistungsklasse B, Staffel III, zurückgezogen. „Die Mannschaft wird nicht weiter am Spielbetrieb teilnehmen“, heißt es in einer vom Hamburger Fußball-Verband (HFV) am Montag veröffentlichten Erklärung.

Hintergrund ist die Affäre um fünf rechtsextremistische Spieler des SC Osterbek. Nach Vorfällen in der vergangenen Saison hatte sich die 5. Herren des SC Sternschanze geweigert, gegen Osterbeks 3. Herrenmannschaft anzutreten.

Die rechtsextreme Gesinnung von fünf Osterbeker Spielern belegte der SC Sternschanze gegenüber dem Fußballverband mit einer Facebook-Recherche. Auf zahlreichen Bildern waren Neonazi-Symbole, zum Teil als Tattoos, zu sehen, auch einige Texte ließen deutlich auf eine radikale Gesinnung schließen.

Der Fußball-Verband setzte das Spiel daraufhin ab, und der Bramfelder Club schloss die fünf Spieler aus.

Gab es Sympathisanten für rechtsextreme Gesinnung?

„Wir wünschen uns trotzdem, dass nicht alle Spieler unserer 3. Herren als Nazis abgestempelt werden und die Mannschaft weiterspielen kann“, hatte Osterbeks Präsident Jürgen Lehmann zuletzt noch gesagt. Doch nun folgte der Rückzug des Teams. „Der Schritt des SC Osterbek ist konsequent. Auch der HFV wird weiterhin klare Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen“, sagte Verbandsgeschäftsführer Karsten Marschner. Es soll weitere Gespräche zwischen dem Fußballverband und dem SCOsterbek geben.

Dabei geht es um die Frage, ob die fünf ausgeschlossenen Spieler innerhalb der Mannschaft Sympathisanten für ihre rechtsextreme Gesinnung hatten. Der Hamburger Fußball-Verband behält sich Ausschlussverfahren gegen Einzelpersonen vor.

Die 1. Mannschaft des SCOsterbek sprach sich klar gegen Rechtsradikalismus aus. Unter dem Titel „Unser Verein hat keinen Platz für Nazis“ distanziert sich das Team in einem Schreiben von den Geschehnissen um ihre 3. Herren. „Wir fordern daher den Vorstand auf, vehement und mit allen Mitteln gegen diese rechten Spinner vorzugehen und diese hochkantig aus dem Verein rauszuwerfen. Und am besten die Duckmäuser in der dritten Mannschaft, die das Getue stillschweigend gedeckt haben, gleich hinterher.“