Von Angela Merkel wissen wir viel, aber nicht, welches Modell eines Wind- und Sonnenschutzes sie am Strand bevorzugt. Sollte sich die Kanzlerin auch hier an ihrem Grundsatz orientieren, ihre Entscheidungen immer vom Ende her zu denken, also auch von der Umsetzbarkeit und dem Ergebnis, dürfte es keines der neuen Modelle sein, die derzeit im Strandtrend sind.

Diese kleinen Zelte haben eher das Prinzip des Drogenrausches: Am Anfang geht alles ganz schnell, aber am Ende bleibt jedenfalls ein Problem, das sich nicht so einfach beseitigen lässt.

Diese Unterschlupfe schießen beinahe aus ihrer runden Tragetasche. Alle Stangen sind schon montiert und biegen sich wie bei einem Zaubertrick zurecht, nach weniger als drei Sekunden kann das Handtuch im Schutzbereich platziert werden und der Badetag beginnen.

Ein paar Stunden später sieht die Welt dann ganz anders aus – der Geist will nicht zurück in die plötzlich so kleine Tasche, wenn nicht eine exakte Abfolge von mehreren Überkreuzbiegevorgängen eingehalten wird, die einer sehr inneren Logik des versteckten Gestänges folgen müssen.

An den Stränden von Nord- und Ostsee sind dabei gestandene Familienväter zu beobachten, die den Tränen nahe sind – oder im Internet auf ihren Smartphones nach Videofaltanleitungen suchen, um wenigstens ein paar Anregungen zu erhalten.

Vielleicht wäre das mal eine Idee für eines der Internetfilmchen des Bundeskanzleramts: Angela Merkel erklärt als promovierte Physikerin das Zusammenklappen eines Aufplopp-Strandzelts. Mehr Bürgernähe geht nun wirklich nicht.