Teil der Fassade löst sich von der Wand und kracht auf den Bürgersteig. 15 Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen

Es war 12 Uhr am Dienstag, als Marius Guziewicz von seiner Frau geweckt wurde. „Es ist ein Riss im Haus, wir müssen raus“, habe seine Frau gerufen. „Wir sind dann mit unseren zwei Kindern und dem Hund raus“, sagt der Mieter aus dem Haus an der Horner Landstraße. Als kurz darauf die Feuerwehr eintraf, habe er ein lautes Krachen gehört. Ein Teil der Fassade hatte sich von der Wand gelöst, stürzte auf den Bürgersteig. Dabei wurde auch eine große Leuchtreklame mitgerissen.

Die Einsatzkräfte evakuierten das Gebäude. Holger Feldmann, Einsatzleiter der Feuerwehr: „15 Bewohner mussten ihre Wohnungen verlassen.“ Alle kamen mit dem Schrecken davon. Die Polizei sperrte die Horner Landstraße für den Verkehr. Zunächst war befürchtet worden, dass das gesamte Gebäude einstürzen könnte. Erst nach gut zwei Stunden wurde die vierspurige Hauptverkehrsstraße wieder freigegeben.

Hausverwalter Christoph Jungclas kam sofort zum Unglücksort. Er war zunächst nur erleichtert, dass niemandem etwas passiert war. Vor dem Gebäude wartete er mit den Mietern auf die Experten von der Bauprüfabteilung und die Statiker. Die gaben Entwarnung. Das Gebäude selbst sei nicht einsturzgefährdet, allerdings bestehe die Gefahr, dass weitere Teile der Fassade abbrechen könnten. „Dem Verwalter wurden deshalb Auflagen gemacht“, sagt Normann Cordes vom Bezirksamt Mitte. Im Eingangsbereich müsse eine Art Tunnel gebaut werden, der die Mieter beim Betreten vor herabfallenden Fassadenteile schütze. „Erst dann dürfen die Bewohner das Gebäude wieder betreten“, so Cordes. Die Seite der Fassade, aus der ein Teil herausgebrochen war, wird abgetragen. Dann werden Spezialisten die restliche Fassade untersuchen,