Immer mehr spezielle Klassen. Verdoppelungin nur zwei Jahren

Auch das ist eine Folge der verstärkten Zuwanderung von Flüchtlingen aus den Krisengebieten vor allem des Nahen und Mittleren Ostens sowie Afrikas: Der Unterricht von Jungen und Mädchen, die vor Krieg und Verfolgung nach Hamburg geflüchtet sind, nimmt an den allgemeinbildenden Schulen einen immer größeren Raum ein. Nach den Sommerferien werden Flüchtlingskinder in 139 Klassen vor allem an Grund- und Stadtteilschulen unterrichtet. Zum 1. August 2012 waren es erst 77 Klassen.

Zum Schuljahrsbeginn werden sieben Alphabetisierungsklassen und 19 Internationale Vorbereitungsklassen neu eingerichtet. Zunehmend werden die Gymnasien in die Pflicht genommen. Bislang war das Gymnasium Hamm mit fünf Vorbereitungsklassen der einzige Standort dieser Schulform. Nach den Sommerferien kommen fünf Gymnasien mit jeweils einer Klasse hinzu.

Laut der aktuellen Prognose des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge könnten in diesem Jahr 175.000 Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Im Januar war noch von 140.000 Menschen ausgegangen worden. Mitte Juni hatte Sozialsentor Detlef Scheele (SPD) darauf hingewiesen, dass 2014 noch 4000 Plätze zur Unterbringung von Flüchtlingen fehlen. Bei 2400 Plätzen sei klar, wo sie entstehen sollen: „Bei 1600 Plätzen wissen wir noch nicht einmal, wo wir sie bauen können.“

Seit Montag werden erstmals wieder Flüchtlinge in einem Hotel untergebracht – 160 Frauen, Männer und Kinder. Um die Kapazitätsengpässe zu beseitigen, rückt auch die Anmietung von Wohnschiffen wieder näher, die bereits in den 1990er-Jahren vor Neumühlen vor Anker lagen.