Politiker kritisieren Einschnitte für Anwohner und Gewerbetreibende auf der Uhlenhorst. Jetzt auch Protest in Barmbek

Der FDP-Bürgerschaftsabgeordenete Wieland Schinnenburg und der CDU-Bezirkspolitiker Christoph Ploß haben mit Kleinen Anfragen erste Details zum Busbeschleunigungsprogramm für Hofweg und Papenhuder Straße herausgefunden.

Die auf 1,6 Millionen Euro geschätzten Maßnahmen sehen demnach vor, im Hofweg die Vorrangschaltungen für Busse an den Ampeln zu verbessern. Zudem sollen in beiden Straßenabschnitten Schutzstreifen für Radfahrer angelegt werden. Dafür werden die Kreuzungen Hofweg/Papenhuder Straße/Uhlenhorster Weg sowie Mundsburger Damm/Papenhuder Straße umgestaltet. Sowohl im Hofweg als auch in der Papenhuder Straße, in der künftig nur noch Längsparken erlaubt ist, fallen Stellplätze weg. Dieser Rückbau wird vom Senat als Reaktion auf das P&R-Entwicklungskonzept bezeichnet, dessen Ziel es ist, „den Innenstadtbereich möglichst von Individualverkehr zu entlasten und einen Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu fördern“.

Während in einem Schreiben die Verlängerung der Bushaltestellen „Mundsburger Brücke“ angekündigt wird, ist von einem Umbau der Haltebucht „Averhoffstraße“ stadteinwärts nicht die Rede. Doch auch dort werden XXL-Busse halten. „Da ist die Antwort nicht ganz ehrlich“, sagt Reinhard Hollunder, Sprecher des Runden Tisches „Unsere Uhlenhorst“. Ansonsten sei das Programm seiner Meinung nach „geeignet, die Interessen von Anwohnern, Gewerbetreibenden und Verkehrsteilnehmern unter einen Hut zu kriegen“. Christoph Ploß sieht das anders: „Der Wegfall von Parkplätzen ist ein echter Einschnitt für Anwohner und Gewerbetreibende.“

Der Senat dürfe die Fehler am Mühlenkamp nicht wiederholen, sondern müsse die Anlieger früh an den Planungen beteiligen. Auch Wieland Schinnenburg sagt: „Der Senat scheint nichts dazuzulernen. Für ein unsinniges und teures Projekt werden Parkplätze vernichtet und die Geschäftsleute belastet.“ Die Pläne für die Busbeschleunigung auf Hofweg und Papenhuder Straße müssten gestoppt werden.

Auch in Barmbek gibt es Klagen. Zwei Busspuren in der Fahrbahnmitte, Radfahrstreifen am Rand und nur noch zwei Spuren für Autos – am 4. August beginnen in der Fuhlsbüttler Straße die Umgestaltungsmaßnahmen zur Busbeschleunigung. Die Metrobus-Linie 7 befördert hier auf ihrem Weg vom Borchertring bis zum Bahnhof Barmbek täglich 14.000 Fahrgäste – Tendenz steigend.

Laut der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation ist die Leistungsfähigkeit der Linie jedoch eingeschränkt: Die Busse ständen in der Rushhour oft im Stau, Haltebuchten würden häufig durch Zweite-Reihe-Parker blockiert, und auch beim Wiedereinfädeln in den Verkehr gehe kostbare Zeit verloren.

Doch wie schon in Winterhude und St. Georg stehen auch hier Teile der geplanten Maßnahmen bei Anwohnern und Oppositionspolitikern in der Kritik. Der Stadtteilrat Barmbek-Nord etwa bemängelt die Planungen zum Umbau des Knotenpunktes Fuhlsbüttler Straße/Alte Wöhr/Langenfort gleich aus mehreren Gründen. So könne eine ost-westlich verlaufende historische Grünzugsachse nicht komplett wiederhergestellt werden, was dem Freiraumentwicklungskonzept widerspreche. Außerdem verursache die derzeitige Planung durch „umständliche und unintuitive Wegeführung“ ein erhebliches Sicherheitsproblem für Fußgänger, Radfahrer und Linksabbieger. Darüber hinaus erwarte die Autofahrer bei der Abfahrt vom Ring 2 ein erheblicher Rückstau in der Lauensteinstraße Richtung Neue Wöhr.

CDU-Politiker Ploß übt vor allem Kritik am Wegfall der Linksabbiegerspur von der Fuhlsbüttler Straße in den Langenfort. Künftig müssen alle Autofahrer, die von Norden kommen, zunächst rechts abbiegen, um einen Parkplatz herumfahren und können dann erst links abbiegen. „Sämtliche Planungen des Busbeschleunigungsprogramms sind eine Katastrophe“, so Ploß.

Für ein unsinniges und teures Projekt werden Parkplätze vernichtet und die Geschäftsleute belastet.