Unternehmer beschwert sich bei Bezirksamtschef Grote: „Kein Wunder, dass es lichterloh brennt.“ Betreiber ist empört

Nach dem Großbrand im Beachclub del Mar, der Teile des Clubs an den Landungsbrücken zerstörte, kritisiert der Unternehmer Eugen Block die Ansammlung der Strandclubs an der Elbe. „Wie das da aussieht!“, schreibt er in einem Brief an Mitte-Bezirksamtsleiter Andy Grote (SPD). „Kein Wunder, dass es lichterloh brennt. Müssen die Touristen unseren Hafen so erleben?“ Und weiter: „Die Bretterbuden ... mit Nepppreisen ... sind am Hafen ... am völlig falschen Standort.“ Die Clubs würden „unwirtschaftlich“ 200 Parkplätze blockieren. „Wann laufen die Mietverträge aus?“, fragt Block, der in der Nähe das Blockbräu betreibt, am Ende.

Im Jahr 2018, antwortet Andy Grote. Danach müsse man sich die Standorte tatsächlich anschauen, denn städtebaulich seien die Parkdecks, auf denen die Beachclubs stehen, „kein großer Wurf“. Die Ästhetik-Kritik könne Grote deshalb teilweise nachvollziehen.

Unwirtschaftlich sei die jetzige Lösung aber keineswegs. Weder für den Bezirk als Verpächter, noch für die Club-Betreiber. Im Gegenteil: „Es ist die wirtschaftlichste Lösung überhaupt.“ Im Jahr 2009 sei die Mehrheit der Hamburger dafür gewesen, die Beachclubs auf die Parkdecks zu verlegen. Parkplätze könne dort ohnehin niemand erwarten. Es sei ein attraktiver Standort, der von Hamburgern und Touristen gleichermaßen angenommen werde. Im Übrigen seien die Brandschutzauflagen erfüllt. Grote: „Beachclubs muten nun mal etwas provisorisch an.“

Harry Woltmann, Inhaber des Beachclubs del Mar, sagt: „Es ist wenig stilvoll, dass Herr Block ein solches Schreiben an den Bezirksamtsleiter schickt.“ Bei Problemen solle er persönlich vorsprechen und „nicht hinter unserem Rücken an die Stadt schreiben“. Das Motiv glaubt Harry Woltmann zu kennen: „Herr Block möchte für seine Blockbräu-Gäste die Parkplätze haben.“ Auf die Neppvorwürfe von Block möchte Wortmann lieber nicht eingehen: „Das entbehrt jeglicher Grundlage.“