Ein weiteres schweres Erdbeben hat am Freitag Nicaragua erschüttert. Gemessen wurde eine Stärke von 6,6 auf der Richterskala. Über größere Schäden oder Opfer wurde zunächst nicht berichtet.

Managua. Ein weiteres schweres Erdbeben hat am Freitag Nicaragua erschüttert. Die US-Erdbebenwarte gab die Stärke mit 6,6 an. Berichte über weitere Opfer oder größere Schäden gab es zunächst nicht. Die Erdstöße waren jedoch auch in El Salvador und im Nachbarland Costa Rica zu spüren. Am Donnerstag war das mittelamerikanische Land von einem Beben der Stärke 6,1 heimgesucht worden. Eine 23-jährige Frau starb nach dem Beben offenbar an einem Herzinfarkt, wie die Regierung mitteilte.

Das Beben am Freitag ereignete sich um 15:29 Uhr, das Epizentrum lag etwa 11 Kilometer südöstlich der Stadt Nandaime in einer Tiefe von 138 Kilometern. Das Epizentrum am Donnerstag hatte 18 Kilometer südöstlich der Stadt Larreynaga in einer Tiefe von zehn Kilometern gelegen.

200 Menschen wurden am Donnerstag den Angaben zufolge verletzt. Allein in der Hauptstadt Managua wurden 300 Häuser beschädigt, mindestens 20 davon sind zerstört. Mehr als 150 Menschen mussten vor möglichen Erdrutschen in Sicherheit gebracht werden. Im Ort Nagarote und der näheren Umgebung wurden rund 800 Häuser beschädigt.

Präsident Daniel Ortega hatte am Freitag bereits vor dem zweiten Beben Alarmstufe rot verhängt, wodurch Gegenden, in denen Menschen Gefahr durch Nachbeben droht, evakuiert werden müssen. Nicaragua war im Jahr 1972 von einem verheerenden Beben heimgesucht worden, bei dem rund 10 000 Menschen ihr Leben verloren.