Spitze bei Hüfte und Knie, nur Mittelmaß bei Galle. AOK testete Qualität der Chirurgie

Beim Ersatz von Hüft- und Kniegelenken wegen Arthrose zählen Hamburger Kliniken zur Spitzengruppe in Deutschland. Das zeigt eine aktuelle Studie der AOK Rheinland/Hamburg. Die Krankenkasse hatte die Daten ihrer Versicherten aus den Jahren 2009 bis 2011 mit den Angaben über Patienten aus anderen Bundesländern verglichen und so die Qualität von vier häufigen Operationen in 25 Hamburger Kliniken untersucht.

Auf den Prüfstand kamen auch der Hüftgelenksersatz nach Knochenbrüchen der Hüfte und Operationen der Gallenblase. „Mit dieser Untersuchung wollen wir Transparenz schaffen“, sagte Matthias Mohrmann, Vorstandsmitglied der Kasse. Die rund 7000 Operationen, die der Studie zugrunde liegen, entsprächen 25 Prozent aller Eingriffe in diesen Bereichen in Hamburg. Der AOK-Studie zufolge liegen beim Hüftgelenksersatz das Asklepios Westkinikum und die Endoklinik in der Spitzengruppe der besten 20 Prozent aller deutschen Kliniken. Beim Kniegelenksersatz zählt neben diesen beiden Krankenhäusern auch das Schön Klinikum in Eilbek dazu. Beim Hüftgelenksersatz nach Knochenbrüchen wiederum war das UKE Spitze. Dagegen fand die AOK bei Gallenblasen-Operationen in den Hamburger Krankenhäusern nur durchschnittliche bis unterdurchschnittliche Ergebnisse.

Dr. Claudia Brase, Geschäftsführerin der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft: „Diese Langzeitbeobachtung der Qualität ist zwar sehr wünschenswert. Aber sie muss so gelöst werden, dass sie für alle Versicherten und nach wissenschaftlichen Kriterien vorgenommen wird. Nur mithilfe von Abrechnungsdaten bleiben methodische Probleme ungelöst.“ Eine CDU/SPD-Bundesregierung will von ähnlichen Berichten die Finanzierung der Krankenhäuser abhängig machen.