Ob die Couch passt, lässt sich mithilfe von Mobilgeräten testen

Der Rohbau ist fertig, der Umzug steht bevor – und die Ideen für die Einrichtung bleiben aus. Oder es gibt sogar Streit. Für den Fernsehsessel ist hier kein Platz, die grüne Wandfarbe ist absolut unmöglich, das Regal aus dem Möbelhaus ist scheußlich!

Jedes Jahr ziehen Millionen von Bürgern um, und jeder dritte Haushalt gestaltet seine Inneneinrichtung regelmäßig neu. Hilfe kommt aus der digitalen Welt. In den vergangenen Jahren haben viele Entwickler kleine Programme (Apps) für Smartphones und Tablet-Computer geschrieben, mit deren Hilfe man gleich vor Ort prüfen kann, wie groß das Sofa in der Ecke ausfällt und ob die Wunschfarbe nicht doch zu dunkel ist. Es gibt sogar immer mehr Apps, mit denen sich Räume virtuell und dreidimensional einrichten lassen. Hinzu kommt eine ganze Reihe Onlineplattformen, auf denen sich die Nutzer über die neuesten Trends und Möbelstücke austauschen. In Deutschland relativ populär ist Fab (eu.fab.com), von internationalem Rang Pinterest (pinterest. com), wo sich Millionen Nutzer gegenseitig mitteilen, was sie gerade für angesagt halten. Der Nachteil: All dies geschieht eher unsortiert.

Leider ist auch ein Großteil der Apps für Smartphones und Tablets bei der konkreten Einrichtung wenig brauchbar und eher Spielerei als Nutzen. Als Grundausstattung beispielsweise laden sich etliche Nutzer zunächst Messinstrumente herunter – digitale Lineale und Wasserwaagen (etwa iHandy Schreiner oder Ruler Pro für Apple-Geräte), mit deren Hilfe man Möbel messen und Bilder einigermaßen waagerecht an die Wand bringen kann. Wer das schon einmal probiert hat, weiß: Ein Smartphone kann einen klassischen Zollstock unmöglich ersetzen.

Ein weiterer, bislang aber wertloser Versuch, obwohl der Name doch so vielversprechend klingt: die App iLiving. Der Nutzer macht mit der Handy-Kamera ein Foto des zu bestückenden Zimmers und kann dann auf dem Bildschirm gut und detailliert dargestellte 3-D-Möbel platzieren. Das Problem: Es gibt nur 25 verschiedene Gegenstände zur Auswahl.

Home Design 3-D richtet mit einer Auswahl von rund 600 Objekten dreidimensional Räume ein, deren Maße man zuvor in 2-D eingegeben hat. Es gibt Varianten für Farbgestaltung und zwei Kamera-Einstellungen.

Architonic katalogisiert rund 75.000 Produkte, hauptsächlich aus dem Top-Design. Fotos und ausführliche Beschreibungen sind nach Produktgruppe, Hersteller oder Designer sortiert.

My Measures ist eine Art 3-D-Notizbuch. Hier macht man Fotos von einem Raum, per Hand müssen Linien und Abmessungen eingezeichnet werden. Hilft bei Möbelkauf oder Küchenplanung.

Paint Tester sei denen empfohlen, die über einen neuen Anstrich nachdenken. Wände auf Fotos können mit Farben aus einer integrierten Palette digital gestrichen werden. Da bei der Aufnahme mit Lichteinflüssen experimentiert werden kann, ist die Darstellung realistisch.