In der „Hamburger Zeitreise“ erzählt das Abendblatt Stadtgeschichte aus ungewöhnlicher Perspektive. Das Buch ist schon im Handel

Über Herzöge und Feldherren, Bischöfe und Päpste haben die Chronisten viel überliefert, aber der Alltag der einfachen Menschen liegt vielfach im Dunkel der Geschichte. Wie lebte ein Weber im neunten Jahrhundert? Wie erging es im Mittelalter einem Bierbrauer oder einer Hure? Was bewegte einen Hamburger Dominikanermönch in der Reformationszeit, als er im Marien-Magdalenen-Kloster zum ersten Mal eine lutherische Predigt hörte? Und mit welchen Ängsten hatten die Hamburger zu kämpfen, als die Cholera aufgrund der sträflichen Versäumnisse des Senats im Sommer 1892 die ersten Todesopfer forderte?

Mit dem Projekt „Hamburger Zeitreise“ erzählt das Abendblatt die Geschichte der Stadt aus einer ungewöhnlichen Perspektive. Denn obwohl es hier natürlich auch um bekannte historische Persönlichkeiten geht, stehen ganz normale Menschen im Mittelpunkt der 22-teiligen Geschichts-Serie, die noch bis zum 13. November täglich im Abendblatt erscheint.

In spannenden Erzählungen lassen die Redakteure Matthias Gretzschel und Sven Kummereincke zwölf Jahrhunderte Stadtgeschichte lebendig werden. Sie zeichnen mit schriftstellerischer Freiheit die Lebenswege von Menschen nach, die in einigen Fällen so nie existiert haben, die aber genau so gelebt haben könnten.

Denn auch wenn einige der Figuren fiktiv sind, haben die Autoren ihre jeweiligen Lebensumstände nicht einfach erfunden, sondern genau recherchiert. Dabei wurden sie von den Historikern Dr. Ortwin Pelc und Dr. Ralf Wiechmann vom Hamburg Museum unterstützt. Sie gewährleisten, dass die Fantasie der beiden Autoren genau dort ihre Grenze fand, wo die Gewissheiten der aktuellen historische Forschung beginnen.

Begleitet werden die Geschichtserzählungen von wichtigen historischen Daten aus Hamburg und der Welt und anschaulichen Erklärungen zum Alltag vergangener Zeiten, kurzen Biografien historischer Persönlichkeiten sowie von originalen Objekten aus der jeweiligen Epoche, die man in der Sammlung des Hamburg Museums besichtigen kann.

Während im Abendblatt zurzeit Tag für Tag ein neues Kapitel der Hamburger Historie aufgeschlagen wird, kann man schon jetzt die ganze Geschichte lesen, denn die Buchausgabe der „Hamburger Zeitreise“ mit noch ausführlicheren Text- und Bildinformationen und wunderschönen Illustrationen der Hamburger Grafikerin Kati Krüger ist schon jetzt im Handel. In einem spannenden Gespräch berichten die beiden Historiker im Einleitungskapitel des Buches, wie man der Geschichte auf die Spur kommt – und wo der Punkt erreicht ist, an dem auch die Wissenschaftler einräumen müssen, dass sich das Dunkel der Geschichte nicht weiter durchdringen lässt.