Schröder kündigt Rückzug an

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat am Wahlabend ihren Rückzug aus dem Bundeskabinett angekündigt. „Ich habe mich entschieden, für das nächste Kabinett nicht wieder als Ministerin zur Verfügung zu stehen“, sagte Schröder, 36, in Wiesbaden. „Ich möchte zukünftig mehr Zeit für meine Familie haben, vor allem für meine Tochter Lotte.“ Schröder war seit 2009 Familienministerin, sie wurde als amtierende Ministerin Mutter.

Steinbrück unterliegt Noll

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat kein Direktmandat für den Bundestag gewonnen. Im Wahlkreis Mettmann unterlag er wie vor vier Jahren der CDU-Kandidatin Michaela Noll. Steinbrück erhielt nach Angaben der Stadt Mettmann 33,3 Prozent der Erststimmen, für Noll stimmten 50,6 Prozent der Wähler. Als Nummer eins auf der nordrhein-westfälischen SPD-Landesliste hat Steinbrück ein Bundestagsmandat aber sicher.

Gabriel legt im Wahlkreis zu

SPD-Parteichef Sigmar Gabriel hat seinen niedersächsischen Wahlkreis erneut klar gewonnen. Der frühere Ministerpräsident und ehemalige Bundesumweltminister erhielt in Salzgitter/Wolfenbüttel 46,6 Prozent der Erststimmen, noch etwas mehr als 2009 (44,9 Prozent).

Siegfried Kauder chancenlos

Der CDU-Rebell Siegfried Kauder ist mit seiner Einzelkandidatur im baden-württembergischen Wahlkreis Schwarzwald-Baar chancenlos geblieben. Kauder erhielt nach offiziellen Angaben nur 3,0 Prozent der Erststimmen, der Wahlkreis ging klar an den offiziellen CDU-Bewerber Thorsten Frei mit 56,7 Prozent. 2009 hatte Kauder den Wahlkreis für die CDU mit 47,4 Prozent gewonnen.

Das Kreuz mit dem Präsidenten

Wenn schon eine Wahl, dann aber richtig: Ein älterer Herr füllte in der Rosa-Parks-Grundschule in Berlin-Kreuzberg zunächst seinen Wahlzettel aus. Doch etwas fehlte ihm auf der Liste. Bevor er seinen Wahlzettel in die Urne warf, ging der Rentner zum Wahlhelfer und fragte ihn: „Ich hab da mal ’ne Frage: Ich dachte, heute wird auch der Bundespräsident gewählt.“ Verdutzter Blick des Wahlhelfers – gefolgt von einer Erklärung, dass der doch nicht direkt gewählt werde. Sondern von der Bundesversammlung aus Ländervertretern und Bundestagsabgeordneten.

Insgesamt 4451 Bewerber

Für den Bundestag kandidierten 4451 Bewerber in 299 Wahlkreisen, rund 900 mehr als 2009. 30 Parteien traten dabei mit Landeslisten an, vier weitere mit Kreiswahlvorschlägen. Jeder Wähler konnte zweimal sein Kreuz machen: mit der Erststimme für einen Direktkandidaten und mit der Zweitstimme für eine Parteiliste.

Berlin-Flug ausgefallen

Ein Flug von Germanwings von Köln-Bonn nach Berlin mit Politprominenz an Bord ist abgesagt worden und brachte den Terminplan mancher Parteivertreter durcheinander. Betroffen waren auch CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe, der frühere Innenminister Gerhart Baum (FDP) und der Sprecher der Linkspartei, Alexander Fischer. Mehrere Passagiere des Fliegers mussten nach Frankfurt reisen, um dort mit Lufthansa in die Hauptstadt zu gelangen. Ein Sprecher von Germanwings sagte, dass das Flugzeug wegen einer technischen Fehlermeldung in Köln-Bonn am Boden bleiben musste.

So geht es weiter

Voraussichtlich am 9. Oktober stellt der Bundeswahlausschuss das endgültige Ergebnis fest. Spätestens am 22. Oktober muss der neu gewählte Bundestag erstmals zusammentreten. In der zweiten Sitzung wählen die Abgeordneten den Bundeskanzler.

Nach der Wahl ist vor der Wahl

Die Bundestagswahl und das parallele Hessen-Votum sind in diesem Jahr die letzten Abstimmungen. Im nächsten Jahr geht es weiter mit vier größeren Urnengängen: der Europawahl und den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Hinzu kommen noch eine Vielzahl von Kommunalwahlen.