Die Renovierung der Englischen Kirche am Zeughausmarkt ist nach vier Monaten beendet. Für 150.000 Euro wurden die Fassade und das Mauerwerk erneuert. Über dem Säulen-Eingang des neo-klassizistischen Baus zwischen Michel und Reeperbahn ist jetzt „Englische Kirche“ zu lesen. Damit soll auch vielen Hamburgern einmal mehr verdeutlicht werden, dass es sich bei dem Gebäude um eine Kirche handelt.

Die Anglikanische Gemeinde feierte im vorigen Jahr ihr 400-jähriges Bestehen. Sie war die erste nicht-evangelische Gemeinde, die sich nach der Reformation in Hamburg gründen durfte. Die Hälfte der Renovierungskosten steuerte die Hermann Reemtsma Stiftung bei. 60.000 Euro kamen durch ein Benefiz-Konzert des britischen Honorarkonsuls Claus-Günther Budelmann zusammen. Die Gemeindearbeit wird allein über Spenden finanziert.

Gegründet wurde die Gemeinde 1612 von englischen Tuchhändlern. Damit durften die Anglikaner lange vor Katholiken und Reformierten in Hamburg Gottesdienste feiern. Der heutige Kirchenbau wurde 1838 eingeweiht.

Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche weitgehend zerstört. Nach dem Krieg bauten britische Soldaten sie wieder auf. Seitdem ist sie Thomas Becket (1118–1170), dem Erzbischof von Canterbury, gewidmet. Zur Gemeinde zählen heute rund 120 Frauen und Männer. Mehr als ein Drittel von ihnen stammt aus Afrika, ein weiteres Drittel aus England und andere aus Indien und den USA.