Möbel mit Stauraum helfen dabei, den täglichen Krimskrams in den Griff zu bekommen. Hübsch aussehen können sie auch

Jagen und Sammeln liegen uns auch nach Millionen Jahren evolutionärer Entwicklung noch im Blut. Wir können es einfach nicht besser. Doch wohin nur mit all den Sachen? Zuerst am besten aufräumen und loswerden, was nie mehr benötigt wird. Doch weil man oft täglich sehr, sehr viele Sachen benutzt, sollten diese ihren Platz haben und nicht alle auf Tischen, Schränken und Boden herumliegen. Deshalb ist es hilfreich, eine „Benutzungsanalyse“ zu machen: Was brauche ich wo und vor allem wie oft? Um dauerhaft mehr Klarheit in seinen vier Wänden zu haben, nimmt man am besten ein kleines Zimmer als Schrankraum, in dem all die Dinge unterkommen, die nur ab und zu gebraucht werden. Ob das ein nicht mehr benötigtes Kinderzimmer oder die ehemalige Speisekammer ist – Experten wie Hülsta und Cabinet fertigen aus einer Vielzahl von Modulen millimetergenaue Einbauten.

Und wie löse ich die Stauraumfrage im für alle sichtbaren Bereich der Wohnung? Wohin mit all den Dingen, die man dort wirklich ständig braucht? Praktisch sind Tische mit „Bauch“. Besonders Couchtische ziehen sie regelrecht an, die Zeitungen und Zeitschriften, die Post und die Merkzettel. Verschwinden lassen kann man diese schnell in rollbaren Containermöbeln, die mit Oberflächen aus seltenen Holzfurnieren wie Zebrano bis hin zu Kunststoffoberflächen in allen poppigen Farben angeboten werden. Überall passend sind die Klassiker „Componibili“ von Kartell aus buntem Kunststoff, die sich aufstocken lassen. Sehr funktionstüchtig und witzig rollen die bunten Aluminium-Flugzeugtrolleys von Boardbar durch den Raum.

Wer über mehr Platz im Wohnraum verfügt, dem sei der quadratische Massivholztisch „Barringer“ von Conde House empfohlen. Der japanische Designer mixt geschickt östliche und skandinavische Stilelemente. Der Tisch ist in vier Quadrate unterteilt, von denen sich drei öffnen (und mit Zeitschriften füllen) lassen, und in das vierte Quadrat wurde eine Mulde aus Lamellen geformt, die für optische Leichtigkeit sorgt. Eine perfekte Schale für eine Handvoll Äpfel. Oder für Asien-Liebhaber: eine große Lotusblüte.

Auch ein Esstisch kann inzwischen mehrere Funktionen erfüllen: Diente er früher nur als Ort der Nahrungsaufnahme, wird jetzt oft an ihm gearbeitet. Der belgische Hersteller Fusiontables hat eine weitere hinzugefügt: Billard spielen! Mit wenigen Handgriffen vollzieht sich die Verwandlung: Essplatte ab, Füße erhöhen – und los geht’s. Falls man nun nicht täglich die Kugeln stoßen möchte, eignet sich die große, leere Fläche unter der Tischplatte auch gut für die Aufbewahrung von Tischtüchern und Servietten oder Besteckkästen.

Bücher gehören ins Bücherregal – das jedoch oft schnell zu klein wird. All die Nachkömmlinge lassen sich äußerst dekorativ auf der Büchersäule „Ptolomeo“ von Opinion Ciatti platzieren. Der Gewinner des Designpreises Compasso d’oro 2004 dürfte es problemlos in die Liga der Designklassiker schaffen – also schnell zugreifen. Die kleinste Säule misst nur 72 cm, die größte 215 cm.

Hängeschränke dürfen auch außerhalb der Küche angebracht werden, besonders wenn sie so hübsch aussehen wie der kleine, dreieckige „Monolit“ von Wellis. Im Wohnraum, der immer öfter eine Einheit mit der Küche bildet, finden zunehmend Sideboards Verwendung, die mit Regalsystemen verbunden werden können. So gesehen beim System „Cube“ von interlübke und bei „Sinus“ von Sudbrock.

Manchmal verschwimmen die Grenzen zwischen Raumtrennung, Möbelstück, Schmuck und Kunstobjekt, so wie bei „Weightless“ des italienischen Herstellers Lago (ab 13.000 Euro). Dieses „Wandbild“ überzeugt mit seiner außergewöhnlichen Machart, indem es die Decke des Raumes mit einbezieht. Ist es eine Wand oder ein Bücherregal? Als Regal oder Container reckt es sich nach oben oder schwebt von der Decke, mit Fronten aus klarem oder buntem Glas oder aus lackiertem Holz. Spannend ist die Kombination der wachsenden und der hängenden Variante, denn dann scheinen die hängenden Regal-Stalaktiten mit den Container-Stalagmiten zu kommunizieren. Kann man seine Sachen schöner aufräumen?