Lunch am Kai – das bietet das Restaurant Au Quai an der Elbe zur Mittagszeit

Sommer in Hamburg, in diesem Jahr besonders lang ersehnt. Und flugs wollen alle draußen essen, ob mittags oder abends. Am besten an der Elbe, denn dort gibt es zur Sonne meistens auch eine leichte Brise, angenehm bei diesen Temperaturen. Eine solche bevorzugte Location bietet Enzo Caressas Au Quai an der Großen Elbstraße.

Für die Autos der Gäste stellt Patron Caressa mittags einen schattigen und kostenlosen Platz im Parkhaus vis-à-vis dem Au Quai zur Verfügung. Auf einer Tafel steht mittags das täglich wechselnde „Business Menü“ (1 Gang 9,50, 2 Gänge 14 und 3 Gänge 18 Euro) mit Alternativen für Fisch-, Fleisch- oder Veggie-Liebhaber, abends können die anspruchsvolleren Gäste Austern, Kaviar, Seezunge und Steinbutt genießen – und auch eine Reihe von Sushi- und Sashimi-Zubereitungen.

Das im Gegensatz zur umfangreichen Abendkarte reduzierte Mittagsangebot fasst die Küche unter dem Motto „Lunch am Kai“ zusammen: sechs Sushi Rolls, vier Vorspeisen, zwei Suppen (Spargelschaumsuppe mit Nordseekrabben, Fischsuppe), zwei Pastagerichte sowie diverse Fisch- und Fleisch-Hauptgänge. Darunter Moules frites à la Au Quai mit Miesmuscheln (11,80 Euro) und Lafina Prime Beef Filet mit Kartoffelstampf, Spargel und Kalbsjus (28 Euro).

Zum Mittagsgedeck gehören im Au Quai traditionell Baguette, Olivenöl, Oliventapenade und Meersalz, die Flasche San Pellegrino (0,75 Liter) dazu kostet 7,50 Euro, als Weinbegleitung bestellen wir einen 2012er Riesling „Berg“ vom fränkischen Weingut Max Müller I, später auf Empfehlung des jungen Mannes vom Service einen 2011er Grauburgunder vom Winzerhof Thörle in Rheinhessen. Im gläsernen Weinschrank des Restaurants liegen neben guten Weinen aus Deutschland, Italien und Frankreich auch teurere Gewächse wie „Opus One“ aus Kalifornien und „Tignanello“ aus der Toskana.

Zum jungen Riesling passen unsere beiden Rolls aus der Abteilung Sushi, die von einer Sushi-Köchin frisch gerollt werden. „Crispy Duck“ enthält knuspriges Entenfleisch, angereichert mit Mango, Gurke, Avocado, Rosinen und Zwiebelchutney, dazu eine scharf-würzige Mayonnaise und etwas Trüffelschaum (10,50 Euro). Ähnlich vielseitig ist die Rolle „Spicy Tiger“ konstruiert – mit Garnelentempura, Avocado, Gurke, Lauchstroh, Tatar vom Thunfisch und Kimchi Sesam, umgeben von einer würzigen Miso-Soße (12,50 Euro). Selbstverständlich werden die Sushi auf der Schieferplatte mit eingelegtem Ingwer, Wasabi und Sojasoße serviert. Alternativ zu den Rolls können wir den „Frühlingssalat“ mit frischen Blattsalaten, Spargel, Radieschen, crunchy Erdbeeren und gerösteten Pinienkernen (6,90Euro) wählen.

Als Hauptgang bietet sich mittags zur Sommerzeit auf der Terrasse eine vegetarische Pasta-Version an, etwa eine Portion Tagliatelle mit darüber gehobelten schwarzen Trüffeln aus dem Piemont. Die sind zwar wesentlich preiswerter als die weißen Alba-Trüffeln, aber sie geben den gut gegarten Nudeln das erwünschte Aroma (13,90Euro). Etwas umständlicher zu handhaben sind unsere Spaghetti al nero di sepia (mit Tintenfischfarbe geschwärzt), denn dazu werden im Ganzen gebratene Gambas serviert, die erst noch von Kopf und Schale befreit werden müssen. Für den mediterranen Geschmack sorgt dazu ein ordentliches Tomaten-Basilikumsugo (12,90 Euro). Fast durchgängig rosa ist mein Rumpsteak „medium rare“ gebraten, in idealer Weise mit einem dicken Fettrand ausgestattet, in etwas breitere Tranchen geschnitten und reichlich fest im Fleisch. Die Beilagen sind reduziert: in Entenschmalz gebackene, etwas breitere Pommes frites, zwei Soßen und ein kleiner, gemischter Wildkräutersalat (14,80 Euro).

Bei der Wahl des Desserts raten wir von der Tarte tatin (4 Euro) ab und empfehlen die Dessert-Variation (13,50Euro), welche die gesamte Bandbreite des Angebots präsentiert: zum Beispiel Chocolat Bonheur mit flüssigem Schoko-Kern, New York Cheesecake, Crème brûlée mit Bourbon Vanille und Vanillecreme plus Blaubeersorbet.

Dieter Braatz ist stellvertretender Chefredakteur der Zeitschrift „Der Feinschmecker“