Wo kleine Gourmets in Eimsbüttel und anderswo mit viel Spaß das Kochen lernen können

Den Eltern in der Küche immer nur zuzuschauen, ist doch langweilig! Wer Lust hat, sein Lieblingsessen zusammen mit anderen Kindern einmal komplett selbst zuzubereiten, der findet in Hamburg Kochschulen, die sich ganz auf kleine Gourmets spezialisiert haben. Beliebt in allen Kinderküchen: die Geburtstagsparty.

Wie der klassische Kochkurs in der „Kinderküche“ aussieht? Das kann Miriam Lucke ganz einfach beantworten: „Das ist ein achter Geburtstag mit acht Kindern. Und gekocht werden Nudeln.“ Nein, nicht einfach Spaghetti aus der Packung. Die kleinen Köche machen ihre Nudeln natürlich selbst! Denn in der bunten Eimsbüttler Küche will Miriam Lucke nicht bloß leckere Rezepte vermitteln, sondern die Kinder sollen unbedingt auch die verschiedenen Lebensmittel kennenlernen. Schließlich ist die zweifache Mutter studierte Ernährungswissenschaftlerin und kann ihren Gästen eine ganze Menge beibringen. Woher kommen die Zutaten? Und wie riechen sie eigentlich?

Schon die Vierjährigen können etwas bei ihr lernen, zum Beispiel wie man Eier trennt. „Das ist meist eine Riesensauerei, macht aber auch viel Spaß“, sagt Miriam Lucke. „Und am Ende wartet ein richtiges Pfannkuchenbüfett auf die Kleinen.“ Eines mit süßen Obst- und mit herzhaften Pizza-Pfannkuchen. Abgeschmeckt wird gemeinsam. „Manchmal wundert man sich, wie würzig die Kinder es mögen – aber es schmeckt dann trotzdem noch sehr lecker.“ Ob auch Jungs Spaß in der Küche haben? Über diese Frage kann Miriam Lucke nur den Kopf schütteln. „Kochen mögen alle.“

Es ist noch gar nicht lange her, da hatte Claudia Weber eine Jungengruppe zu Gast: „Erst standen sie in der Tür und waren skeptisch. Nachher wollten alle unbedingt wiederkommen“, erzählt die ehemalige Grundschullehrerin, die vor sechs Jahren beschlossen hat, in Poppenbüttel eine eigene Kochschule zu gründen. Ihr Motto: Gesund kochen lernen. „Ich kenne coole Rezepte, die gesund sind, ohne dass es einer merkt“, sagt Claudia Weber und muss lachen. Sie hat selbst zwei Kinder und weiß, dass „gesund“ nicht unbedingt die Lieblingsvokabel kleiner Köche ist. Trotzdem – eine Lasagne schmeckt auch mit halb so viel Fleisch und dafür mit ein paar mehr Möhren. Absoluter Knaller in ihrem Rezepte-Fundus sei der „Gurkenkaktus“, eigentlich nichts anderes als Salat am Stiel. „Den zu bauen und wieder auseinanderzupflücken macht richtig Spaß.“ Claudia Weber kann sogar süße Pfannkuchen ganz ohne Zucker zaubern. Wie das funktioniert? Mit Orangensaft. Dass gesunde Ernährung Spaß machen kann, zeigt sich an ihrer eigenen Tochter. Die 15-Jährige geht demnächst für ein Jahr nach Amerika. „Und sie hat schon einen Bio-Supermarkt in ihrer Nähe gegoogelt.“

Wer Lust hat, sein Essen nicht nur allein zuzubereiten, sondern sogar einige Zutaten selbst zu ernten, der ist bei den „Kleinen Kochmützen“ in Ottensen gut aufgehoben. Christiane Kraft, Gründerin der Kochschule, unternimmt immer mal wieder auch Exkursionen zu einem Biogemüsehof vor den Toren Hamburgs. „Im Sommer ernten wir dort Karotten, Rote Beete oder Tomaten, im Herbst dann Kartoffeln“, erzählt sie. Damit werden leckere Gerichte zubereitet, in den Ferien standen auch schon ein Picknick oder eine Grillparty auf dem Plan. „Manche Kinder haben heute nicht oft Gelegenheit, dabei zuzuschauen, wie die Mahlzeiten zubereitet werden“, erzählt Christiane Kraft, die regelmäßig auch in Schulen und Kindergärten zu Gast ist. Dabei mache gerade das Erleben so viel Spaß.

Auch bei ihr stünden selbst gemachte Nudeln hoch im Kurs, ist eben so bei Kindern. Doch gerade bei den älteren Kochschülern seien auch Themen wie asiatische Küche ziemlich angesagt. Da würden fleißig Frühlingsrollen gewickelt und Sushi-Rollen gedreht.

Wirkliches Interesse am Kochen und auch eine gewisse Fingerfertigkeit sollte definitiv mitbringen, wer den Kurs „Teenies kochen cool“ der Kochschule Hamburg in Bahrenfeld besucht. Ehrgeiziges Motto: „Hier werden Sterneköche geboren.“ Zubereitet werden so auch gleich komplette 3-Gänge-Menüs mit Speisen wie Rotbarschmedaillon, Limetten-Hühnchen oder Bananen-Krokanteis.