Der Bezirk Eimsbüttel will die Bürgerbeteiligung bei großen Bauprojekten weiter stärken: Laut Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke (SPD) könnten gemeinsame Flächenbegehungen von Anwohnern, Politikern und Stadtplanern künftig zum festen Prozedere in der Planungsphase gehören. „Bei solchen Rundgängen erfahren wir die Geschichten, die Akten nicht erzählen“, sagte Sevecke. Sobald mit einem Bauprojekt stark in die Struktur der Umgebung eingegriffen werde, falle auch der emotionalen Verbindung der Bürger zu den Flächen eine besondere Rolle zu.

Zuletzt hat der Bezirk Eimsbüttel das Mittel der Bürgerbegehungen bei der geplanten Umgestaltung des Sportplatzrings in Stellingen eingesetzt. Nach einem Flächentausch sollen auf der 37.000 Quadratmeter großen Kampfbahn 500 bis 700 neue Wohnungen entstehen, im Gegenzug sollen die bisher dort ansässigen Sportvereine an die nahe Vogt-Kölln-Straße ziehen. Im Juni ging der Bezirksamtsleiter mit Stadtplanern und Anwohnern mehrere Stunden auf dem Gelände spazieren. „Diesen Rundgang zu organisieren war relativ aufwendig, aber es hat sich gelohnt“, so Sevecke. Der Bezirk habe auf diese Weise wertvolle Anregungen für die Planung erhalten. Derzeit wird im Bezirksamt noch ausgewertet, inwieweit sich die Ergebnisse des Rundgangs für die neuen Bebauungspläne tatsächlich nutzen lassen.