Wer Katja Windaus Raum betritt, der ist sich sicher: Sie ist zu allererst Verstauungskünstlerin. In einem Hochregal türmen sich Kartons, ein Stuhl, Bilderrahmen. „Ich experimentiere gerne mit Material und bleibe deshalb in gewisser Weise immer Dilettantin“, sagt die 41-Jährige, die bei Freiburg aufwuchs und an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg Bildhauerei studierte.

Die Mittel wie dort habe sie in der Viktoria-Kaserne zwar nicht. Aber es fänden sich immer freundliche Mitglieder, die einem mit Know-how und Gerät aushelfen. Windau ist keine, die ihr Künstlerdasein demonstrativ vor sich herträgt. Und auch wenn sie über ihr Schaffen sagt, dass sie nicht lange bei einer Sache bleibe, gerne aber später zu einer Idee zurückkehre, macht sie keineswegs einen sprunghaften Eindruck, sondern strahlt viel Ruhe aus.

Identität ist derzeit eines ihrer Themen. So hat sie einen Gipsabdruck ihres Gesichts als David Bowie inszeniert. Zudem reiste sie jüngst mit einem Stipendium der Kulturbehörde nach Dresden. Dort stellte sie sich mit einer aus Putzlappen gefertigten Flagge vor die Statue des Goldenen Reiters. „Ich wollte zum Nachdenken anregen über die Macht und jene Leute, die diese durch ihre Arbeit erhalten“, sagt Windau, die sich zudem mit Fotografie, Zeichnen und Videokunst befasst.

Strukturen hinterfragt sie auch beim Verein Frappant, für den sie sich seit der Gründung 2009 engagiert und bis zu 25 Ausstellungen im Jahr kuratiert, teils „mit gewissen Ermüdungserscheinungen“. Ihr inhaltliches Ziel: „Wir wollen, dass das hier experimentell und multimedial bleibt.“

Infos im Internet: www.katjawindau.de