„Das hier war mal ein Chemielabor“, sagt Christian 3 Rooosen. Wenn er über die weißen Bodenplatten läuft, die er in seinem Atelier in der ehemaligen Viktoria-Kaserne ausgelegt hat, knirscht es gemütlich. Seinen Künstlernamen erklärt der 44-Jährige so: „Fast jeder kann bis drei zählen. Und der Name hört sich einfach gut an.“

Wer bei 3Rooosen an Blumen denkt, liegt so verkehrt nicht. Auf seiner Werkbank steht ein mit Wasser gefüllter Glasquader, in dem ein gemaltes Bild steht, das Tulpen zeigt. Derlei Hintersinniges liegt diesem vitalen Typen. Sein offenes Lachen birgt stets auch ein Schmunzeln. Er selbst bezeichnet sich als Zeichner, Performer und Bildersänger. Die letzte, eigens erfundene Berufsbezeichnung entstand nach einer Phase, in der er lange nicht gemalt hatte. „Ich habe die Kurve nicht so gekriegt und dachte daher, ich könnte die Bilder einfach singen“, erklärt 3 Rooosen.

Dazu stellt er sich neben eine weiße Leinwand und besingt bis bebrüllt die leere Fläche mit seinen Assoziationen. Das Ganze klingt nach Poetry-Slam. 3Rooosen, der häufig Schulklassen zum Querdenken und -handeln einlädt, hat seine gesungenen Bilder auf Kampnagel bereits vom Nachwuchs real malen lassen.

„Ich betrachte Kunst immer nur als Anregung, sie sollte nicht einfach fertig sein“, sagt der gebürtige Dithmarscher, dem aus der norddeutschen Heimat definitiv der trockene Humor anhaftet. Für sein nächstes Projekt möchte er großformatige Einstrichzeichnungen mit einem Tramperdaumen aus Pappe an die Straße stellen.

Eine Aufforderung, die Kunst mit auf Reisen zu nehmen.

Infos im Internet: www.3rooosen.de