Die Mitarbeiter und Betreiber der Fahrradstation auf dem Campus bangen um die Zukunft des Betriebs. Mit einem „Cycle-Café“ wollten sie dafür sorgen, dass die Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt und das Fahrradparkhaus, die sich finanziell nicht selbst tragen können, erhalten bleiben. Doch daraus wird nun wohl nichts. Auf Nachfrage habe die Universität nun mitgeteilt, dass die Idee, an der Fahrradstation ein solches Café einzurichten, nicht genehmigt werde, sagte Grietje Bergmeyer von der einfal GmbH, die das Projekt seit 2004 betreibt. Stattdessen sollten Teile der Station für eine Kinderbetreuungseinrichtung des Studierendenwerks genutzt werden. „Die Universität Hamburg unterstützt das Vorhaben des Studierendenwerkes, im Bereich der derzeitigen Fahrradwerkstatt eine flexible Kinderbetreuung einzurichten“, sagte Uni-Sprecherin Christiane Kuhrt.

Schon seit Herbst vergangenen Jahres stand das Konzept, die Station durch einen gastronomischen Betrieb zu finanzieren. Auch Menschen mit Behinderungen sollten hier arbeiten. Ab Herbst 2013 wollten die Betreiber der Station mit dem Cafébetrieb beginnen. Bis dahin hatte der Bezirk Eimsbüttel finanzielle Unterstützung zugesagt, um den Erhalt der Selbsthilfewerkstatt und des Fahrradparkhauses zu sichern.

Beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub Hamburg (ADFC) sorgt die Entscheidung der Universität für Unmut. Mit der Fahrradstation würde eine wichtige Institution der Radszene wegfallen, kritisiert Merja Spott vom ADFC. Die Ablehnung dieses Konzepts zeige, welch geringen Stellenwert die Radverkehrsförderung in Hamburg habe. „Auf die Chance, Teile der Fahrradstation anders zu nutzen, scheint die an Gebäuden knappe Universität nur gewartet zu haben.“ Fahrräder und der Service rund ums Rad seien den Verantwortlichen so unwichtig, dass die Station einfach mal so abgewickelt werde.