Die Sängerin, Poetin und Aktivistin Patti Smith kommt mit ihrer Band in den Stadtpark

Wenn Patti Smith mit ihrer Band am 6. Juli um 19 Uhr im Stadtpark auftritt, werden nicht nur Fans der Generationen Ü40 und Ü50 vor der Open-Air-Bühne stehen, wie das oft bei Konzerten von Rockveteranen gang und gäbe ist. Smith, Jahrgang 1946, ist bis heute ein Idol für Teenager und Twens. Das hängt mit ihrer kompromisslosen Haltung, ihrer eigenen Wahrhaftigkeit und ihrer Authentizität zusammen, an der junge Leute sich ein Beispiel nehmen. Sie hat sich nie kommerziell verbogen und an Moden orientiert, sie hatte immer ihren eigenen Stil.

Als Blondie in den 70er-Jahren in New York aus dem Untergrund zur gefeierten Pop-Ikone aufstieg, verwandelte Smith sich wie eine Antipodin in einen krakeelenden „Rock ’n’ Roll Nigger“ und gesellschaftlichen Außenseiter. Mit Alben wie ihrem Debüt „Horses“ und „Easter“ wurde sie zur Urmutter des amerikanischen Punk, und das, obwohl sie in erster Linie gar keine Musikerin war, sondern Dichterin.

Nachdem Patti Smith ihr ärmliches Elternhaus in Michigan verlassen hatte und 1967 nach New York gezogen war, schrieb sie Gedichte und veröffentlichte sie in den Magazinen der Beat Generation. Erst einige Jahre später fing die junge Künstlerin an zu singen.

Patti Smith ist nicht nur Poetin und Sängerin, sondern auch Malerin, Fotografin, Performerin und politische Aktivistin. Mit ihrem Allroundtalent erreicht sie Kunstinteressierte aus verschiedenen Bereichen und unterschiedlichen Schichten. Neue Musik hat Patti Smith im Laufe ihrer langen Karriere auch immer wieder herausgebracht. Im vergangenen Jahr erschien ihr hoch gelobtes elftes Studioalbum „Banga“. Die herausragende Platte endet mit dem epischen Zehn-Minuten-Song „Constantine’s Dream“. Inspiriert zu dieser düsteren Weltklage wurde Patti Smith von einem Fresko, das im italienischen Arezzo zu sehen ist. „Banga“ ist gespickt mit literarischen und historischen Anspielungen. „Amerigo“ zum Beispiel erinnert an den Entdecker, Eroberer und Namensgeber Amerikas, an Amerigo Vespucci.

Das New Yorker Wochenmagazin „Village Voice“ nannte Patti Smith einst die „einzig wahre Schamanin in der Rockmusik“. Vielleicht setzt sie das Stadtpark-Publikum in Trance. Die Kraft dazu besitzt sie.

Patti Smith and her Band Sa 6.7., 19.00, Stadtparkbühne (SAlte Wöhr), Saarlandstraße/Ecke Jahnring, Karten zu 46,50 im Vorverkauf