In Groß Borstel gibt es jetzt auch eine Ausgabestelle der Hamburger Tafel. Im Café Begegnung des Jakob-Junker-Hauses an der Borsteler Chaussee23 werden jeweils mittwochs in der Zeit von 13 bis 15Uhr Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben.

„Groß Borstel erweckt auf den ersten Anschein nicht den Eindruck, als sei das nötig“, sagt Luise Schröder, Leiterin des Jakob-Junker-Hauses, eines Männerwohnheims der Heilsarmee, „die Armut in Groß Borstel ist versteckter.“

In dem Stadtteil leben insgesamt etwa 7900 Menschen. 35 bis 40Besucher, die ihre Bedürftigkeit anhand entsprechenderDokumenten belegen müssen, versorgen sich derzeit bei der Tafel mit Lebensmitteln. Als Nachweise gelten in diesem Zusammenhang ein aktueller Hartz-IV-Bescheid, ein Grundsicherungsbescheid oder auch ein Rentenbescheid.

Das Einzugsgebiet dieser Tafel geht allerdings über Groß Borstel hinaus und umfasst auch die Stadtteile Alsterdorf, Eppendorf, Lokstedt, Fuhlsbüttel und Niendorf. Angenommen werde das Angebot der Tafel bislang vor allem von Rentnern, Alleinstehenden mit Kindern und kinderreichen Familien, sagt Schröder.

Die Heilsarmee und die gemeinnützige Firma Arinet, die das Handwerkerhaus auf dem Gelände der Heilsarmee betreibt, haben die Organisation der Tafel übernommen. Doch ohne zusätzliche Unterstützung geht es nicht. Luise Schröder hebt denn auch das Engagement der ehrenamtlichen Helfer aus dem Stadtteil hervor. Immerhin mehr als 50Menschen hätten schon ihr Interesse an der Mitarbeit bekundet. Die Bereitschaft in Groß Borstel mitzuhelfen, sei tatsächlich enorm, sagt die Leiterin des Jakob-Junker-Hauses.